Einrichtung

Burg Galerie

Öffentlicher Ausstellungsraum

21. November 2024 bis 9. Januar 2025
Slip of the Tongue – Ausstellung Klasse Malerei von Prof. Tilo Baumgärtel und Prof. Oskar Rink

Die Ausstellung der Klasse für Malerei Slip of the Tongue unter Leitung von Prof. Tilo Baumgärtel und Prof. Oskar Rink versucht neben der Präsentation von Malerei und Installationen anschaulich zu machen, wie Bildvisionen entstehen. Welche gedanklichen und vorbereitenden Wege gehen wir als Künstler*innen von einer Idee bis zur ihrer Umsetzung? Gleichzeitig stellen wir uns in dieser Gruppenausstellung die Frage, welche subjektiven Unterschiede es in diesen Prozessen gibt. Viele der gezeigten Arbeiten sind in unmittelbarer Nachbarschaft im Großraumatelier entstanden. Die Studierenden können dort stets gegenseitig ihre Arbeitsweisen beobachten und sich Reflexionen über das Entstehende geben. Doch dieses räumliche Nebeneinander macht eine Malereiklasse nicht automatisch zu einer Künstlergruppe. Wir wollen in unserer Ausstellung untersuchen, ob sich das kollektive Gefüge unserer Klasse künstlerisch abbilden lässt. Durch Gegenüberstellungen und bewusste Anordnung der Arbeiten versuchen wir Gemeinsamkeiten und Unterschiede in unserem Denken und in dessen Ausdruck aufzuspüren.

Ausstellende

Ben Billhardt, Caroline Cramer, Charlott Kathrin Meisel, Elektra Tzamouranis, Felicitas Goltz, Gabriela Guarnizo, Henning-Jasper Gundlach, Jiongji Wang, Julian Revelle, Kira Klein, Leonhard Wachter, Louisa Pieper, Luca Mario Japkinas, Michelle Sorin, Nina Hach, Nora Julie, Frederike Bewer, Paula Hacker, Ruth Wadenpohl, Sarah Lucie Goerke, Yerinal Lee, Mingren Li, Johanne Steiner, Luise von Cossart, Tom Plehn, Amber Hummel

                        

Änderungen sind vorbehalten. Stand: 16. Oktober 2024

Formate der Kunstvermittlung

Die Burg Galerie im Volkspark sieht neben der Konzeption und Realisierung von Ausstellungen ihre Aufgabe darin, die Ausstellungsideen und die gezeigten zeitgenössischen Positionen aus Kunst und Design einem breiten Publikum auf vielfältige Weise zu vermitteln.

Dazu wird ein umfangreiches künstlerisches Begleitprogramm entwickelt, das verschiedene Möglichkeiten des Zugangs zur zeitgenössischen Kunst ermöglicht. So werden beispielsweise in Gesprächen mit den Künstler*innen vor ihren Werken Aspekte künstlerischen Arbeitens untersucht, Entstehungskontexte beleuchtet, Werkzusammenhänge befragt und thematische Auseinandersetzungen vorgestellt. Das Programm erweitert sich mit seinen Formaten ständig, auch indem die Wünsche und Vorstellungen der Ausstellenden sowie der Besucher*innen berücksichtigt werden.

Die folgenden drei Schwerpunkte I. Aktionen von Künstlerinnen und Künstlern, II. Dialogische Kunstvermittlung und III. Diskursive Veranstaltungen haben sich in den letzten Jahren kunstvermittelnder Praxis herauskristallisiert und bewährt.

I. Aktionen von Künstlerinnen und Künstlern


Der künstlerische Werkbegriff ist in ständigem Wandel. Oft arbeiten Künstlerinnen und Künstler nicht nur mit unterschiedlichen Medien, sondern sie setzen sich auch mit anderen Bereichen der Kunst wie Theater, Literatur, Musik, mit Unterhaltungs- und Populärkultur oder auch mit gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Fragen auseinander.
Künstlerische Arbeiten wie Performances, aber auch Auftritte wie Lectures oder Lesungen erweitern das Spektrum der Begegnung zwischen Akteur*in und Publikum. Es werden in diesen Foren auch Fragen nach den Existenzbedingungen von Künstler*innen und Designer*innen, nach der Rolle von künstlerischen Netzwerken und gemeinsamen Aktionen diskutiert.

  • Performances
  • Lectures von Studierenden und Gastkünstler*innen
  • Lesungen
  • Workshops
  • Aktionen/Internventionen

II. Dialogische Kunstvermittlung 


Neben den Akteur*innen kommen auch die Besucher*innen zu Wort. Unter dem Stichwort „Dialogische Kunstvermittlung“ fassen wir verschiedene Ansätze zusammen. Künstler*innengespräche und Führungen gehen stärker von der fachlichen Expertise der Vermittler*innen aus. Im kunstpädagogischen Studiengang werden hingegen Ideen für partizipatorische Formen des Austausches entwickelt und in den Ausstellungen gemeinsam mit den Besucher*innen realisiert. Dazu gehören auch Einblicke in die Lehre.

  • Künstler*innengespräche vor den Arbeiten
  • Führungen (mit Kurator*innen, Professor*innen u.a.)
  • Führungen mit Studierenden (jeden Sonntag um 15 Uhr)
  • Einblicke in die Lehre
  • Experimentelle Formate

III. Diskursive Veranstaltungen 


Ein bis zwei Mal im Jahr organisieren wir größere diskursive Veranstaltungen zu relevanten Fragen in Kunst und Design. Das können wissenschaftlich-künstlerische Symposien sein oder Podiumsgespräche mit Vertreter*innen verschiedener künstlerischer Bereiche. Besonders interessieren uns in diesem Zusammenhang die Art des Vortragens und des Gedankenaustausches, sie kann in Form einer Kontroverse oder als kreative Kurzform wie beim Slam oder Pecha Kucha realisiert werden.

  • Symposien
  • (Podiums-)Gespräche
  • Vorträge/Impulsreferate
  • Audio- und Filmvorführungen mit Diskussion
  • Katalogpräsentationen

IV. Digitale Veranstaltungen

Aufgrund der Corona-Pandemie hat auch die Burg Galerie neue Formate der Kunstvermittlung ausprobiert und entwickelt. Wegen der veränderten Rahmenbedingungen wurden etablierte Formate wie Künstler*innengespäche via Livestream ins Digitale transferiert. Daraus ergaben sich neue Fragestellungen. Parallel dazu wurden andere Wege gesucht und erste Ideen umgesetzt, die das Digitale mitdenken.

Fragen, die sich neu stellen und auf die wir Antworten suchen, sind:

  • Was braucht es, damit eine sinnliche Erfahrung möglich wird, wenn es heißt: dabei zu sein, ohne physisch anwesend zu sein?
  • Was bedeutet es, nicht mehr direkt vor dem Kunstwerk zu stehen?
  • Wie können dialogische Formen im digitalen Raum umgesetzt werden?
  • Wie lassen sich künstlerische Prozesse und Umgang mit Material in digitalen Workshops vermitteln?

Zur Galerie

Die Burg Galerie im Volkspark ist eine Plattform der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, um Ausstellen als Praxis und die unterschiedlichen Formen der Vermittlung zu lehren, zu erproben und die Ergebnisse zu zeigen. Die Galerie stellt Arbeiten und Produktionen von Fachklassen, Studienrichtungen und des Graduiertenförderungsprogramms des Landes Sachsen-Anhalt sowie relevante Entwicklungen im Feld der unterschiedlichen Lehrgebiete vor. Auch die künstlerische Arbeit und Forschung der Lehrenden wird sichtbar gemacht. Vorgestellt werden ebenfalls die Ergebnisse nationaler und internationaler Austauschprogramme mit anderen Hochschulen.

Die Hochschulgalerie ist zudem ein Ort des Diskurses, an dem aktuelle Entwicklungen in Kunst, Design und Gesellschaft reflektiert und in Themenausstellungen, oft unter Einbeziehung externer künstlerischer Positionen, verhandelt werden.
Eine besondere Rolle in der Galeriearbeit spielt die Vermittlung. Es werden regelmäßig Begleitveranstaltungen, Gespräche mit Künstlerinnen und Künstlern sowie innovative Führungsformate – teilweise entwickelt und umgesetzt in Kooperation mit dem Studiengang Kunstpädagogik – angeboten. 

Der Besuch der Ausstellungen ist kostenfrei.

Ausstellungsräume

Zwei miteinander verbundene Räume (195 qm und 150 qm) im Erdgeschoss des Volkspark-Gebäudes im Schleifweg 8a in Halle bieten vielfältige Möglichkeiten. Optional werden zwei kleine Lagerräume zusätzlich genutzt.

Zum Gebäude

Der 1907 von der halleschen Arbeiterschaft erbaute Volkspark ist eines der größten und prominentesten Volkshäuser in Mitteldeutschland. Hoch über dem Ufer der Saale gelegen, prägt er bis heute auf eindrucksvolle Weise die Silhouette der Stadt Halle. Nach wechselvoller Geschichte wurde der Volkspark 1998 der SPD als der ursprünglichen Eigentümerin zurückgegeben. Heute leitet ein Verein den Volkspark. Seit 2000 betreibt die Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle ihre Hochschulgalerie im Erdgeschoss des Gebäudes.