Geschichte der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle

Von den Anfängen bis zur Gegenwart

1925 – 1933
Mit dem Umzug des Bauhauses von Weimar nach Dessau kommt eine Reihe von Bauhäuslern an die Burg, unter deren Einfluss sich die Positionen der Schule „zwischen gewagtem Experiment und gemäßigter Modernität“ festigen. Ohne erklärte Programmatik werden individuelle Kunstproduktion und funktionalistische Modellentwicklung gleichermaßen betrieben. Mit den Erzeugnissen ihrer Werkstätten, ganz besonders aber durch die Zusammenarbeit der Fachklassen bei verschiedenen größeren Ausstattungsaufträgen, erwirbt sich die Schule einen nachhaltig guten Ruf als neben dem Bauhaus einflussreichste deutsche Kunstschule.


1925
Reorganisation und Ausbau der Keramikwerkstatt als Töpferei

1927
Gründung der ersten Klasse für Sachfotografie an einer deutschen Kunstgewerbeschule; deren Aufnahmen von Erzeugnissen aus den Werkstätten der Schule tragen wesentlich zu ihrer Anerkennung bei; bereits im Jahr zuvor war eine Werbewerkstatt gegründet worden; eine zweite Malklasse wird als Fachklasse für Grafik und Zeichnung eingerichtet; die meisten Werkstätten beteiligen sich an der Innenausstattung des Hauses von Peter Behrens auf der Werkbundausstellung am Weißenhof in Stuttgart

1928
der Bildhauer und Grafiker Gerhard Marcks, 1925 vom Bauhaus an die Burg gekommen, wird Kommissarischer Direktor und bekleidet dieses Amt bis zu seiner Entlassung 1933

1929
erneut arbeiten die Werkstätten an einem gemeinsamen Projekt: das Restaurant und seine Inneneinrichtung auf dem Flughafen Halle-Leipzig (vollendet 1931); es entsteht das bis heute gültige Signet der Schule, für das der Burgturm über der Saalebrücke motivgebend ist

1930
Einrichtung einer Porzellanwerkstatt und bis 1933 fruchtbare Zusammenarbeit mit der Staatlichen Porzellanmanufaktur Berlin; Reorganisation der Klasse für Buchdruck und Schrift (bis 1950)