Der diesjährige Kahnweiler-Preis für Arbeiten auf Papier geht an Marlen Tennigkeit, Absolventin der Bildhauerei/Metall und Meisterschülerin in den Textilen Künsten an der BURG.
Für ihre Arbeit TR.5.6 wurde Marlen Tennigkeit mit dem Kahnweiler-Preis 2022 für Arbeiten auf Papier ausgezeichnet. Mit ihrer experimentierfreudigen Arbeit in einer Kombination aus Siebdruck und Graphit überzeugte die Künstlerin die Jury.
Marlen Tennigkeit studierte in der Studienrichtung Bildhauerei/Metall bei Prof. Andrea Zaumseil an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle und absolvierte in diesem Jahr ihren Diplomabschluss. Aktuell ist sie Meisterschülerin in den Textilen Künsten bei Prof. Caroline Achaintre, ebenfalls an der BURG.
Die Arbeit TR.5.6 ist das Ergebnis verschiedener Experimente mit Siebdruck und Graphitzeichnung. Die Künstlerin geht in ihrer Zeichnung von einem Siebdruck aus und arbeitet im Anschluss in mehreren Schichten mit Graphitpulver. Das Auftragen des Pulvers in einem sehr malerischen Prozess lässt eine besondere räumliche Tiefe in der Zeichnung entstehen. Durch Hinzufügen und Wegnehmen, Zeichnen und Wischen erarbeitet die Künstlerin den Bildraum und spielt dabei mit dem Unbewussten und der Absichtslosigkeit.
Inspiration findet sie häufig in Motiven, die ihr im Alltag begegnen, wie beispielsweise einem Stoffknäuel aus fallengelassener Kleidung. Mit den für eine Zeichnung großformatigen Maßen von 1,87 mal 1,45 Metern deutet sich in der Arbeit außerdem Marlen Tennigkeits Hintergrund als Bühnenplastikerin an.
Der Kahnweiler-Preis wird im Zwei-Jahres-Rhythmus von der Stadt Rockenhausen ausgeschrieben und ist mit 10.000 Euro dotiert. Die Preisverleihung findet am 27. November 2022 im Museum für Kunst in Rockenhausen statt und ist mit einer Ausstellung verbunden, an der 40 Künstler*innen beteiligt sind. Noch bis 15. Januar 2023 sind die Arbeiten im Museum für Kunst in Rockenhausen zu sehen.