Das Sexprojekt

In diesem interdisziplinären Projekt der beiden Fachbereiche Kunst und Design möchten wir Kulturen der Sexualität untersuchen und sie in künstlerisch-gestalterischen Beiträgen verhandeln. Neben den Professor*innen Caroline Achaintre (Malerei/Textile Künste), Lars Paschke (Mode), Hans Stofer (Plastik/Schmuck) und Andrea Tinnes (Kommunikationsdesign/Schrift und Typografie) wird das Projekt durch Prof.*in Friederike Nastold mit Studierenden der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg vom Institut für Kunst und visuelle Kulturen theoretisch begleitet werden.
In interdisziplinären Gruppen, die sich aus Studierenden der jeweils vier teilnehmenden Studienrichtungen zusammensetzen, sollen gemeinsame Themen definiert, recherchiert und besprochen werden. Dabei können die gestalterischen und künstlerischen Resultate in den jeweiligen Bereichen entwickelt und als Teil der Gruppenarbeit präsentiert werden. Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit der Studierenden an gemeinsam erarbeiteten Resultaten ist ebenso möglich. Die Strukturierung der Zusammenarbeit wird als Teil der Projektarbeit verstanden. In den Gruppen soll ein gemeinsames Präsentationsformat für die Modenschau am 14.07.2023 erarbeitet werden.

Der gegenseitige Austausch über das Projektthema und der Umgang mit Scham und Tabus soll in einer gemeinsamen Auftaktveranstaltung besprochen und ein Verhaltenskodex für das Projekt entwickelt werden.
Können wir beim Sex von einer Verhandlung alltäglicher Hegemonien sprechen? Welche alltäglichen Verhältnisse spiegeln sich im Roleplay, in der Verkleidung und im Fetisch wider? Welche Rolle spielen Scham, Ethik und Moral? Wie können Sex und Humor gesellschaftliche, beziehungsweise kulturelle Muster thematisieren und dekonstruieren? Welche Anliegen eignen sich besonders für aktivistische Interventionen in Bezug auf das Projektthema? In welchem Verhältnis stehen technologische Entwicklungen, Sexarbeit und Erotik, historisch beispielsweise im Buchdruck, dem Film oder aktuell in digitalen Kulturen? Wodurch kennzeichnen sich Ästhetiken des Non-Binären, des Maskulinen und des Femininen? Wie treten sexualisierte Körper im Musikvideo, in Celebrity-Kulturen und der Mode auf? Wie reden wir in unserer Gesellschaft über Sexualität? Welches Vokabular, welche Sprachtraditionen und sprachlichen Codes werden genutzt – von Tabuwörtern bis hin zu Dirty Talk?

Diese Themen können als Anstoß für die Projektarbeit verstanden werden, sind aber keineswegs
darauf beschränkt.

Everything in the world is about sex. Except sex. Sex is about power.
Oscar Wilde