Vier von zehn Preisträgern des diesjährigen Designwettbewerbs „Platz für Ideen“ der IKEA Stiftung stammen aus der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Burg Halle.

Zum ersten Mal sind Studierende der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle unter den Gewinnern des renommierten Wettbewerbs „Platz für Ideen“. Und das gleich vier mal. Tanja Unger (Innenarchitektur, 9. Semester), Hannes Fromm (Industriedesign, 6. Semester), Anja Wippler (Industriedesign, 9. Semester) und Vanessa Dietrich (Innenarchitektur, 6. Semester) überzeugten die prominent besetzte Jury mit ungewöhnlich frischen und mutigen Ideen für das Leben zu Hause.

„Wir richten bereits seit 2005 den Wettbewerb zur Förderung von Nachwuchsdesignern aus. Dass aber gleich vier Preisträger aus einer Hochschule kommen, haben wir auch noch nicht erlebt. Es scheint ein besonders kreativer Geist in Halle zu wehen“, so Peter Takacs, Geschäftsführer der IKEA Stiftung.

Dabei ist die Konkurrenz stark. Über hundert Studierende des Industrie- und Produktdesigns und der Innenarchitektur aus den 51 Hochschulen Deutschlands hatten dieses Jahr Beiträge eingereicht. Die unabhängige Jury, darunter Designlegende Prof. Peter Raacke und Prof. Claus-Christian Eckhardt von der schwedischen Universität Lund, legt die Messlatte hoch: gesucht waren unkonventionelle und intelligente Ideen zum Wohnen von heute und morgen.

Die 10 Preisträger wurden am 20. Juni im Bauhaus Dessau geehrt. Mit den Auszeichnungen verbinden sich drei Auslandsstipendien an der Universität Lund und zehn einwöchige Workshops mit IKEA Designern in Schweden.

Die Jurybegründungen zur Wahl der vier Preisträger der halleschen Kunsthochschule:

Stuhl EMIL von Tanja Unger
„Der Stuhl ist die Königsdisziplin der Gestaltung. Von Thonet über Charles and Ray Eames bis zu Arne Jacobson und Werner Panton. In Holz, in Stahl, in Kunststoff. Alles schon gehabt. Ist die Designgeschichte des Stuhls also schon auserzählt? Mitnichten, wie der Entwurf von Tanja Unger von der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle beweist. Aus lediglich zwei miteinader verklebten Frästeilen bestehend, besitzt Emil die Fähigkeit, Solidität mit Leichigkeit, Schlichheit mit Eleganz und Strenge mit Bequemlichkeit zu verbinden. Bleibt zu hoffen, dass sich ein Produzent findet, der diesen Siegerentwurf auf die Beine stellt.“


Schreib- und Arbeitsleuchte JULIAN von Hannes Fromm
„Bei Licht betrachtet ist, ist Hannes Fromms Leuchte ein Objekt in der Tradition des ‚weniger ist mehr’. Konzeptionell betrachtet, wird die Arbeit des Studenten der Kunsthochschule Halle spannend. Durch den von Magneten im Rahmen gehaltenen Leuchtkopf, der um 360 Grad gedreht und frei in der Höhe positioniert werden kann, ist Julian extrem variabel: direktes oder indirektes Licht, Arbeitsleuchte, Leselicht oder Werkstattlampe. Haken in die Wand, Rahmen eingehängt, fertig ist die Wandlampe. Und mit dem Leuchtkopf allein hat man immer auch eine Taschenlampe zur Hand. Da ging der Jury ein Licht auf. “

Blumenhalter FLORTRAIT von Anja Wippler
„Ein Stillleben von einem Blumenstrauß an der Wand kann noch so schön sein, es bleibt doch immer Reproduktion. Wäre es nicht schöner, das Original an der Wand zu haben? Echte Blumen, blühend, duftend. Nichts einfacher als das. Anja Wipplers Entwurf liefert dazu den passenden Rahmen. Eine Platte mit der ausgefrästen Silhouette einer Vase. Das Glas, das man in die Aussparung stellt, hat jeder zuhause. Dann fehlt noch ein Nagel und schon sorgt ein ebenso stil- wie stielechtes Flortrait für wachsende Freude an der Wand. Die blühende Phantasie der Studentin Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle fand die Jury ausgezeichnet.“

Schreibtisch ELISE von Vanessa Dietrich
„Kombiniert man ‚Platz ist in der kleinsten Hütte’ mit ‚Ordnung ist das halbe Leben’ und ‚Auf einem Bein kann man nicht stehen’, erhält man Elise, die ebenso elegante wie intelligente Schreibtischlösung der Studentin Vanessa Dietrich von der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle. Der zweibeinige Kirchbaumkorpus wird einfach gegen die Wand gelehnt. In seinem Inneren hält eine Filzleiste das kreative Chaos im Zaum. Sollte das doch einmal überhand nehmen, klappt man den Schreibtisch einfach zu. Und kann dann den wohlverdienten Preis draufstellen.“