Burg-Studierende stellen Projekt zum 20. Jahrestag des NSU-Anschlags an der Keupstraße in Köln aus

Die Burg-Studierenden des Studiengangs Kommunikationsdesign Lena Würsching, Marie Teigler und Volker Buchwald zeigen am 9. Juni 2024 ihr Projekt „Wo bleibt das Mahnmal an der Keupstraße?“ in Köln.

Plakatserie zur Ausstellung „Wo bleibt das Mahnmal an der Keupstraße?“
Gestaltung: Lena Würsching, Marie Teigler und Volker Buchwald

Anlässlich des 20. Jahrestages des NSU-Anschlags in der Keupstraße in Köln stellen die Burg-Studierenden der Studiengruppe Informationsdesign (SI), Lena Würsching, Marie Teigler und Volker Buchwald, ihr Projekt „Wo bleibt das Mahnmal an der Keupstraße?“ am Sonntag, 9. Juni 2024 vor Ort aus. Hintergrund ist der Kampf für ein Mahnmal, das an die rechtsterroristischen Bombenanschläge des NSU 2001 in der Probsteigasse und 2004 in der Keupstraße erinnern soll. Bereits 2016 wurde ein Entwurf des Künstlers Ulf Aminde für die Keupstarße ausgewählt, jedoch bis heute nicht realisiert. Die Burg-Studierenden wollen mit ihrem Projekt die Forderungen der Betroffenen, des Künstlers und der Initiativen nach einem Mahnmal unterstützen und einen antirassistischen Lern- und Erinnerungsort schaffen.

Amindes Entwurf basiert auf einer Betonplatte, die den gleichen Grundriss hat wie die Bodenplatte des Friseursalons, vor dem am 9. Juni 2024 die Bombe explodierte. Dies wird durch eine Augmented-Reality-Installation erweitert, die auch auf einer Website abrufbar sein wird. In Zusammenarbeit mit dem Künstler und im Austausch mit der Kölner Initiative „Herkesin Meydanı – Platz für Alle“ entwickelten Lena Würsching, Marie Teigler und Volker Buchwald eine visuelle Sprache und ein Konzept für die Website für den Lern- und Erinnerungsort, welches die Perspektive der Überlebenden und der Anwohner*innen zentriert und eine Erinnerungskultur an rechte Gewalt fordert, die multiperspektivisch und kritisch ist.

Der Fokus der Gestaltung liegt nicht auf der rassistischen Gewalt und den Tätern, sondern auf der Vielfalt und dem solidarischen Zusammenleben in der Keupstraße, weshalb beispielsweise keine Bilder des Anschlags gezeigt werden und das Angebot im Erinnerungsort in sechs Sprachen verfügbar sein soll. 

Von 12 bis 14 Uhr wird die Ausstellung von Bundespräsident Frank Walter Steinmeier besucht. 17:30 Uhr erfolgt ein Werkstattgespräch mit dem Titel „Der lange Weg bis zum Mahnmal“ mit dem Künstler Ulf Aminde, der Initiative Herkesin Meydanı, dem NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln und den ausstellenden Studierenden. Der Erinnerungsraum ist bis 20 Uhr geöffnet.

Ort: Kuafor Özcan, Keuptstraße 32, 51063 Köln