Jour Fixe: Michaela Schweiger, Professorin für Zeitbasierte Künste des Fachbereichs Kunst, stellt sich vor

Michaela Schweiger, seit 2009 Gast- und Vertretungsprofessorin und seit 2011 ordentliche Professorin in der Studienrichtung Zeitbasierte Künste des Fachbereich Kunst, stellt im Jour Fixe zwei Arbeiten vor, die sie in ihrem Forschungssemester 2019 zu recherchieren begann oder weiterentwickelt hat.

In dem Projekt Wir, 2021, das aus Fotografien im öffentlichen Raum und einem performativen Spaziergang besteht, setzt sie ihre Begeisterung für Frauen und Mode aus der Zeitschrift für Mode und Kultur Sibylle mit der heutigen Ausrichtung aller Lebensbereiche auf wirtschaftliche Interessen, in der auch Wohnraum zur heiß begehrten Ware geworden ist, in Beziehung. Drei Schauspielerinnen tragen während eines Spaziergangs durch das Viertel um die Karl-Marx-Allee in Berlin Texte aus weiblichen Arbeitsbiographien vor, die auch von Wendeerfahrungen und darin erlebten Brüche erzählen.
Das Material der Filminstallation Vierundzwanzigstunden und ein Arbeiterlied entstand in Sachsen-Anhalt in weit auseinander liegenden Drehphasen während Michaela Schweigers Zeit als Prorektorin. Die Protagonisten und Protagonistinnen der Filminstallation sind Stellvertreterinnen und Stellvertreter unserer heutigen entsolidarisierten Arbeitswelt in einem wohlhabenden, aber sozial ungleichen Land. Die Handlungsstränge der Arbeit orientieren sich an den Arbeitszeiten der unterschiedlichen im Film dokumentierten Personen und beschreiben eine Schicht, vom ersten Handgriff der Arbeitenden bis zu deren letztem Handschlag.

Der Jour Fixe am 24. Mai 2022 findet um 18 Uhr im Raum 103/104 der Villa auf Campus Design, Neuwerk 7 statt.