perfect creatures
Gemeinsame Ausstellung von Nachwuchskünstlerinnen und
Burg-Professorin Michaela Schweiger beim Herbstrundgang der Leipziger Spinnerei – Themenkomplex Identität im Mittelpunkt
Kayoko Tomita
Mimetische Ausdrücke von Fragmenten, 2016 (Ausstellungsansicht)
Videoinstallation
Foto: Max Méndez
© Kayoko Tomita
Die vom 17. September bis 1. Oktober 2016 gezeigte Ausstellung perfect creatures versammelt Arbeiten der Nachwuchskünstlerinnen Angelika Herta, Tomita Kayoko, Caro Sell und Caroline Schwarz sowie von Michaela Schweiger, Professorin der Studienrichtung Zeitbasierte Künste an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, die in eigenwilliger und differenzierter Weise den Themenkomplex kultureller und kollektiver Identität umkreisen. Anlässlich des diesjährigen Leipziger Spinnerei Rundgangs stellt die Ausstellung in dem Projektraum „a room that…“ die individuellen Positionen der Künstlerinnen in den Mittelpunkt und schafft doch vielfältige Bezüge: Die Werke thematisieren auf ganz eigene Weise Zwischenräume, Übergänge und Bewegung. Dabei entwerfen die Künstlerinnen durch vielfältige künstlerische Übersetzungen und Blickwinkel Bilder von Rollenzuweisung, Selbstoptimierung und gesellschaftlichem Wandel.
Werke
Michaela Schweiger, Professorin der Studienrichtung Zeitbasierte Künste, wurde von „a room that…“ eingeladen, neben der Präsentation eigener Arbeiten auch vier Nachwuchskünstlerinnen auszuwählen und die Ausstellung zu kuratieren. Arbeiten von Absolventinnen und Studierenden der BURG sowie Werke von Teilnehmerinnen des 2016 von der BURG ausgerichteten Festivals Camp/2 fanden Eingang in die Schau.
In Angelika Hertas experimentellem Kurzfilm Der beste Weg aus dem Jahr 2014, wird der Betrachter mit Steffi, einer computergenerierten Stimme und Textformatierungen, konfrontiert. Die emotionalen Momente in der vorgetragenen Geschichte, an der das Sprachprogramm scheitert, werden durch das Schriftbild synchronisiert.
Auf gänzlich andere Weise hat sich Tomita Kayoko in ihrer 2016 entstandenen Videoinstallation Mimentische Ausdrücke von Momenten der Thematik von Zeichen und deren Bedeutungen gewidmet. Die Künstlerin beschäftigt sich mit der Uneindeutigkeit des sprachlichen Ausdrucks und der Frage, wie sich unsere Welt durch verschiedene Sprachen formt und strukturiert.
Begleiter, das 2010 entstandene Werk von Michaela Schweiger, geht ebenso von einem konstruktivistischen Weltbild aus, in dem sie Erzählungen von Bewohnerinnen gebauter Ideale der Nachkriegsmoderne in eine dichte Reflexion über die Arbeits- und Lebenswelt von Frauen verschiedener Generationen transformiert. In der 2012 entwickelten Serie Blicke werden Frauenbilder unterschiedlicher Jahrzehnte miteinander in Beziehung gesetzt: In den Fotografien sind medial vermittelte Bilder von Frauen aus den Gebieten Architektur, Film und Mode in häuslichen Szenerien reinszeniert.
Der Kurzfilm doors of perception (2016) von Caroline Schwarz konstruiert Fragen nach Glaubens- und Erkenntnissystemen in narrativen Bildern, die nur durch Schwarzlicht beleuchtet werden.
Caro Sell wiederum zeichnet mit ihrem 2016 entstandenen Film Pippi No. 3 ein brüchiges Bild vongesellschaftlichen Ikonen und stellt die eigene Bildproduktion der Betrachtenden in Frage.
a room that
„a room that…“ fördert seit vier Jahren erfolgreich talentierte Nachwuchskünstlerinnen. Die Räumlichkeiten auf dem Spinnereigelände in Leipzig werden seit dem Gründungsjahr 2012 regelmäßig von ausgewählten Künstlerinnen als Residenz und Ausstellungsplattform genutzt.
perfect creatures
Ausstellungsdauer: 17. September bis 1. Oktober 2016
Eröffnung: Freitag, 16. September 2016, 19 Uhr
Ort: a room that…., Leipziger Spinnerei, Halle 14, Eingang C, Spinnereistr. 7, 04179 Leipzig
Öffnungszeiten: 17. und 18. September 2016: 11 bis 18 Uhr; 19. September bis 1. Oktober 2016: Mittwoch bis Samstag 11 bis 18 Uhr
Eintritt: Der Eintritt ist kostenfrei.
Weitere Informationen: www.aroomthat.de
Kuratorinnenführung: 30. September 2016, 16 Uhr
Gespräch und Führung durch die Ausstellung mit Prof. Michaela Schweiger
Anmeldung unter office(at) aroomthat. de
Kuratorin: Prof. Michaela Schweiger (Professorin für Zeitbasierte Künste, Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle)
Ihre Ansprechpartnerin:
Silke Janßen
Pressesprecherin / Leiterin Öffentlichkeitsarbeit
T +49 (0)345 7751-526
janssen(at) burg-halle. de