Der unerledigte Gobelin
Werkschau der Klasse Malerei/Textile Künste der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle vom 13. Oktober bis 20. November 2016 in der Burg Galerie im Volkspark.
Inka Schottdorf
Vom Werden und Vergehen, 2015
Acryl auf Karton (Tapisseriekarton), 150 x 350 cm
© Inka Schottdorf
Foto: Joachim Blobel
13. Oktober − 20. November 2016
Der unerledigte Gobelin
Werkschau der Klasse Malerei/Textile Künste von Prof. Ulrich Reimkasten.
Lehrende, Studierende und Absolventen der Fachklasse zeigen ihre Arbeiten der letzten Jahre. Erweitert wird die Werkschau durch ein öffentliches Symposium zum Thema „Perspektiven der textilen Künste“.
Ausstellungseröffnung: 12. Oktober 2016
Die Ausstellung Der unerledigte Gobelin präsentiert vom 13. Oktober bis 20. November 2016 in der Burg Galerie im Volkspark zeitgenössische Tapisserien, Jacquardgewebe, Stickereien, Wandmalereien, aber auch textile Plastiken, Videoarbeiten in Auseinandersetzung mit dem Textilen sowie Malerei und Zeichnungen der Klasse Malerei/Textile Künste von Prof. Ulrich Reimkasten. Es werden Arbeiten von Studierenden, Absolventen und Lehrenden aus den letzten zehn Jahren gezeigt und drei Schwerpunkte der Lehre thematisiert – der Architekturbezug von Kunst, textile und ornamentale Prinzipien und die räumlich-malerische Qualität von Farbe. „Der Gobelin ist historisch eng verbunden mit der Entwicklung der Gattungen Architektur und Malerei. Diese heute fast vergessene Schnittstelle, die europäische Bildteppiche ausfüllen sowie das Fortwirken dieser Beziehung in der zeitgenössischen Kunst wollen wir mit der Ausstellung nachdrücklich zum Thema machen“, erklärt Prof. Reimkasten, der seit 1995 in der Studienrichtung Malerei/Textile Künste an der Kunsthochschule lehrt. Darauf nimmt auch der Titel der Ausstellung Bezug.
Zugleich stellt sich die Ausstellung in den Kontext des Textilen Herbstes 2016 in Halle (Saale), der sich mit dem Werk des französischen Künstlers Jean Lurçat (Kunstverein Talstraße e.V.) und seiner Wirkung auf die mitteldeutsche Gobelinproduktion beschäftigt (Kunstmuseum Moritzburg).
Die umfangreiche Präsentation in der Hochschulgalerie, die rund 60 Arbeiten ausstellt, untersucht das heutige Verhältnis vom gewebten und vom gemalten Bild zur Architektur und verdeutlicht den Zusammenhang zwischen zeichnerischen Strukturen und textilen Ordnungen. Sie zeigt am Beispiel innovativer Materialien die Fortführung der alten Kulturtechnik des Bildteppichs und dessen künstlerische Entwicklung in der Gegenwart. Die verschiedenen Arbeiten spiegeln dabei ein breites künstlerisches Spektrum wider und verweisen auf die lange Tradition der Textilkunst an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle. Heute stellt die BURG den einzigen Studienstandort für textile Künste bundesweit dar und führt künstlerische Traditionen der Moderne – beginnend in den Wiener Werkstätten – weiter fort. „Die Ausstellung zeigt nicht nur den aufwändigen Schaffensprozess und den immensen zeitlichen wie materiellen Aufwand von künstlerischen Textilwerken auf, sie verdeutlicht mit ihrer Vielfalt auch die an der BURG überaus lebendige Tradition dieser bildmächtigen Ausdrucksform“, sagt Burg-Rektor Prof. Dieter Hofmann.
18. /19. November 2016
Symposium Perspektiven der textilen Künste
Im Rahmen der Ausstellung findet am Freitag, 18. November 2016, das international besetzte Symposium Perspektiven der textilen Künste in der Burg Galerie im Volkspark und im Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) statt.
Darin geht es zum einen um eine Positionsbestimmung dessen, was heute unter Textilkunst, dem textilen Bild oder der Arbeit mit Textil in der zeitgenössischen Kunst verstanden wird. Zum anderen werden neue kulturelle Forschungsfragen, kunsthistorische Beispiele und traditionelle Betätigungsfelder einer alten Kulturtechnik vorgestellt. Es sprechen Prof. Anna Goebel, Poznan; Prof. Felix Haspel, Wien; Via Lewandowsky, Berlin; Dr. Friedrich Meschede, Bielefeld; Dr. Birgit Schneider, Potsdam; Dr. Beat Stutzer, Chur.
Den Festvortrag hält der Berliner Kunsthistoriker und Kurator Dr. Eckhart Gillen am Freitag, 18. November 2016 um 19 Uhr in der Moritzburg. Die Teilnahme ist kostenfrei.
Das Symposium wird am Samstag, 19. November 2016, für Fachgäste und Experten, unter anderem mit gemeinsamen Ausstellungsbesichtigungen und Diskussionen, fortgesetzt. Eine Anmeldung unter reimka(at) burg-halle. de ist hierfür nötig.
Mehr Informationen zur Ausstellung, Symposium und Rahmenprogramm unter http://www.burg-halle.de/hochschule/information/presse/a/der-unerledigte-gobelin/