Axel Schindlbeck (*1981)
Albert Clock, 2015
Foto: Gerhardt Kellermann
© Axel Schindlbeck
Dimensionen von Gegenwart – die Nominierten des Designpreises Halle 2017 stehen fest
Internationaler Wettbewerb entschieden: Jury würdigt beste Einsendungen für den Designpreis Halle und nominiert 15 Arbeiten für Ausstellung.
Designpreis Halle 2017: Zeit
24. Mai bis 11. Juni 2017
Ehemaliges Gebäude der Physikalischen Chemie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Foto: Klehm & Nowitzki
Halle (Saale), 13. März 2017. Die nominierten Werke für die 2017 zum vierten Mal veranstaltete Ausstellung zum Designpreis Halle stehen fest. Insgesamt 375 Arbeiten aus 31 Ländern wurden eingereicht, darunter erhielten die Organisatoren Einsendungen von Designerinnen und Designern aus dem Iran, aus Israel, Kuba, Mexiko, Belgien, den Niederlanden, den Vereinigten Staaten und Russland. Damit gingen für die vierte Ausgabe des Wettbewerbs die bislang meisten Bewerbungen in der Geschichte des Designpreises ein. Für die nun vom 24. Mai bis 11. Juni 2017 ausgerichtete Ausstellung im ehemaligen Gebäude der Physikalischen Chemie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg wählte die hochkarätig besetzte Fachjury 15 Arbeiten, darunter drei Preisträgerarbeiten, aus, die zur Eröffnung am 23. Mai 2017 in einer dichten Inszenierung präsentiert werden.
Die Konstellation des seit 2007 ausgerichteten und mit 10.000 Euro dotierten Designwettbewerbs ist einzigartig und inzwischen bewährt: Studierende und junge Profis aus verschiedenen gestalterischen Berufen sind aufgefordert, ihre Entwürfe zu einem Thema einzusenden, dessen inhaltlicher Rahmen bewusst weit gefasst wird. Der alle drei Jahre vergebene, international ausgeschriebene Designpreis Halle widmet sich in diesem Jahr der Zeit, ein Themenkomplex den Kurator Prof. Vincenz Warnke nach den vorherigen Themen „Strom“, „Reisen“ und „Wasser“ ausgewählt hat. Damit wurden höchst gegensätzliche Entwürfe ermuntert und gefördert, sowohl pragmatische Lösungen spezifischer Fragestellungen wie weitreichende poetische Vorschläge entstanden – oder gar die Mischung aus beidem.
Der Designpreis Halle wird 2017 maßgeblich vom Land Sachsen-Anhalt, der Stadt Halle (Saale), der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle und der lokalen Wirtschaft gefördert.
In diesem Jahr wurden 15 herausragende gestalterische Produkte, Ideen und Konzepte nominiert, die sich produktorientiert oder prozesshaft mit dem Phänomen Zeit auseinandersetzen. Somit schärft der Designpreis Halle das Bewusstsein für exzellentes Design, bietet jungen Gestaltern Anreiz, sich einem breiteren Publikum zu präsentieren und vermittelt zwischen Wirtschaft und Design. Der Preis ist dabei auch ein Bekenntnis zur Stadtund macht diese als Standort einer vielfältigen innovativen Wirtschaft und Forschung sichtbar.
„Was den Designpreis Halle so einzigartig macht,“ sagt Juryvorsitzender und Designkritiker Thomas Edelmann, „ist das außergewöhnliche Engagement: Eine regional verankerte, international bekannte Hochschule lädt voller Selbstbewusstsein Designerinnen und Designer aus aller Welt ein, ihr Bestes zu geben.“ Dies, so Edelmann, „fördere die Vernetzung von Gestaltern innerhalb der Stadt und darüber hinaus. Der Wettbewerb ist regional und international zugleich. Designer sind nicht nur dazu da, Aufträge anderer zu übernehmen. Verstärkt handeln sie selbst unternehmerisch. Das heißt, sie gestalten ihre Produktideen, sorgen für deren Umsetzung bis hin zum fertigen Produkt. Ihre Arbeit trägt auf vielfältige Weise dazu bei, dass sich Wohlstand und Lebensqualität entwickeln kann. Richtig verstanden zielt Design darauf ab, das Leben insgesamt zu bereichern.“ Auf diese Weise trage der Designpreis Halle zum internationalen Austausch bei, der Grundlage jeder freiheitlichen Kultur und Lebensweise, die sich selbst und ihre Gestaltung immer wieder in Frage stellt und somit neuen Sichtweisen Raum gibt.
Nominierte
Was bedeutet „Zeit“ in der Epoche digitaler Umwertungen? Bei den 375 Einsendungen wurde deutlich, dass die Veränderungen in der Art und Qualität von Zeitmessung und -darstellung die Gestalter besonders beschäftigte. Doch auch das Aufhalten, Bewahren, Erinnern und Überformen der Gegenwart spielte bei vielen eingereichten Entwürfen eine Rolle. Wichtige Impulse stammen von künstlerischen Herangehensweisen, ebenso sind gestalterische Ideen aus dem Handwerk oder dem Film unter den Finalisten vertreten. Die 7-köpfige Fachjury nominierte aus allen Einreichungen besonders qualitätsvolle und spannungsreiche Entwürfe folgender Designerinnen und Designer:
- María Marín de Buen aus Mexico City – „Alternative Temporalities, Exploring the Visualization of Time”
- Kuesti Fraun aus Düsseldorf – „BEN”
- Moritz Jähde aus Karlsruhe – „Kalender mit speziellem Mechanismus“
- Isabel Cristina Gutierrez Jimenez aus Camagüey, Kuba – „Void“
- Clemens Lauer und Max Guderian aus Karlsruhe – „Zeitanzeige“
- Charlotte Lengersdorf aus Aachen – „agil – entwurf einer interaktiven schrift“
- Patrick Palčić aus Berlin – „Es liegt was in der Luft“
- Martin Pless aus Halle (Saale) – „LONDON BERLIN TOKYO“
- Lisa Marie Quester aus Halle (Saale) – „1059“
- Axel Schindlbeck aus Marseille – „Albert Clock“
- Klemens Schillinger aus Wien – „Element 79 - Aurum charts“
- Stefan Troendle aus München – „RaumZeit“
- Felix Vorreiter aus Karlsruhe – „FLUX 1440“
- Bernhard Wilke aus Reutlingen – „30758400“
- Jan-Dirk Wolken aus Hamm – „Gedenkschale aus Naturstein“
Fachjury
In nahezu unveränderter Zusammensetzung begleitet eine Jury aus bekannten Designfachleuten den Wettbewerb: Tulga Beyerle ist Direktorin des Kunstgewerbemuseums Dresden. Der Unternehmer Nils Holger Moormann führt das bekannte, gleichnamige Möbelunternehmen. Ein besonderes Schwergewicht bilden die Hochschullehrer: Prof. Volker Albus lehrt an der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe, Prof. Axel Kufus an der Universität der Künste in Berlin. An der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle lehren Prof. Axel Müller-Schöll und Kurator Prof. Vincenz Warnke. Den Kritiker und freien Journalisten Thomas Edelmann aus Hamburg wählte die Jury wie bereits 2014 erneut zu ihrem Vorsitzenden.
Ausstellungsort 2017: Ehemaliges Gebäude der Physikalischen Chemie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Der Designpreis Halle 2017 wird in diesem Jahr im ehemaligen Gebäude der Physikalischen Chemie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Mühlpforte 1, Halle (Saale)) präsentiert werden. Auch dies ist ein herausragender Bestandteil des Designpreises: Die atmosphärisch dichte Inszenierung der nominierten Arbeiten an einem historisch bedeutsamen, mitunter vernachlässigten Ort in der Stadt. Kurator Prof. Vincenz Warnke sucht ihn persönlich aus, um auf ihn „zeitweise einen Scheinwerfer“ zu richten. Das diesmalig ausgewählte Areal ist eng mit den naturwissenschaftlichen Sammlungen der Martin-Luther-Universität am Domplatz 4 verbunden. Zur Eröffnung werden sogar beide Gebäude bespielt werden. Zu wünschen wäre, dass das seit Jahren leerstehende Gebäude zukünftig für eine positive Sammlungsentwicklung der Universität mit Flächen für weitere Universitätssammlungen sowie für den Wissenstransfer durch Sonderausstellungen und Museumspädagogik zur Verfügung stände. 2014 brachte die Verleihung des Designpreises im historischen Stadtbad von 1916 neuen Schwung in die Sanierung des Gebäudes, und auch 2007 führte die Intervention des Designpreises Halle im baufälligen, ehemaligen Umspannwerk am Hallmarkt zur späteren Reaktivierung und Umnutzung des Gebäudes.
Designpreis Halle
Der Wettbewerb wurde 2007 auf Initiative der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle und der Stadt ins Leben gerufen. Kurator Vincenz Warnke, Professor für Industriedesign an der Giebichenstein Kunsthochschule Halle, ist seit Anbeginn treibende Kraft des Wettbewerbs, er gibt das Thema vor, wählt die Jury aus und sucht in Halle (Saale) den Ort der Präsentation aus, die er mit seinem Team gestaltet. Ausgelobt wird der Wettbewerb alle drei Jahre durch den Verein Designpreis Halle e.V., der Preis wird dann gemeinsam mit der Stadt Halle (Saale), der regionalen Wirtschaft und der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle vergeben.
Neben der herausragenden Förderung durch das Land Sachsen-Anhalt und der Stadt Halle (Saale) sucht der Designpreis Halle e.V. angesichts der Rekordteilnahme weitere Partner und Förderer, die sich für die Idee begeistern, Design in seiner ganzen Vielfalt in die Stadt zu bringen.
Designpreis Halle 2017
Ort: Ehemaliges Gebäude der Physikalischen Chemie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Mühlpforte 1, 06108 Halle (Saale)
Eröffnung und Preisverleihung: Dienstag, 23. Mai 2017, 19 Uhr (Einlass 18 Uhr)
Ausstellungszeitraum: 24. Mai bis 11. Juni 2017
Öffnungszeiten: Mo bis Fr 14:00 – 19:00 Uhr, Sa und So 10:00 – 19:00 Uhr
Eintritt: Der Eintritt ist frei.
Pressevorabbesichtigung: Dienstag, 23. Mai 2017, 11:30 Uhr
Veranstalter: Designpreis Halle (Saale) e.V., Ernst-König-Str. 1, 06108 Halle (Saale)
Förderer: Land Sachsen-Anhalt, Stadt Halle (Saale), Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, Techniker Krankenkasse, Industrie- und Marketingclub Halle, Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau, Handwerkskammer Halle (Saale), Volksbank Halle (Saale) eG, Zentralmagazin Naturwissenschaftlicher Sammlungen, Landesbetrieb „Bau- und Liegenschaftsmanagement Sachsen-Anhalt (BLSA)“
Weitere Partner und Förderer sind willkommen.
Kurator: Prof. Vincenz Warnke (Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle)
Jury 2017: Prof. Volker Albus (Hochschule für Gestaltung Karlsruhe), Tulga Beyerle (Direktorin, Kunstgewerbemuseum Dresden), Juryvorsitz Thomas Edelmann (Kritiker und freier Journalist, Hamburg), Prof. Axel Kufus (Universität der Künste Berlin), Nils Holger Moormann (Unternehmer), Prof. Axel Müller-Schöll (Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle), Prof. Vincenz Warnke (Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle)
Kontakt:
Susa Pankrath
Projektkoordination
Designpreis Halle 2017
Fon +49 (0) 345 7751-528
Fax +49 (0) 345 7751-546
info@designpreis-halle.de
www.designpreis-halle.de
www.facebook.com/designpreishalle
www.instagram.com/designpreishalle
www.twitter.com/designpreis2017
Designpreis Halle (Saale) e. V.
Ernst-König-Str. 1
06108 Halle (Saale)
Germany
Bernhard Wilke (*1981, Deutschland)
30758400
Foto: Bernhard Wilke
© Bernhard Wilke
Charlotte Lengersdorf (*1992 in Aachen, Deutschland)
Agil – Entwurf einer interaktiven Schrift
Foto: Charlotte Lengersdorf
© Charlotte Lengersdorf
Felix Vorreiter (*1978 in Hamburg, Deutschland)
FLUX 1440
Foto: Felix Vorreiter
© Felix Vorreiter
Jan-Dirk Wolken (*1984 in Ostfriesland, Deutschland)
Gedenkschale aus Naturstein
Foto: Jan-Dirk Wolken
© Jan-Dirk Wolken
Klemens Schillinger (*1983, Österreich)
Element 79 - Aurum charts
Foto: Klemens Schillinger
© Klemens Schillinger
Lisa Marie Quester (*1986 in Bergisch Gladbach, Deutschland)
1059
Foto: Kolja Wenzel
© Lisa Marie Quester
María Marín de Buen (*1986 in Mexico City, Mexiko)
Alternative Temporalities, Exploring the Visualization of Time
Foto: María Marín de Buen
© María Marín de Buen
Moritz Jähde (*1991, Deutschland)
Kalender mit speziellem Mechanismus
Foto: Moritz Jähde
© Moritz Jähde
Patrick Palčić (*1984 in Stuttgart, Deutschland)
Es liegt was in der Luft
Foto: Patrick Palčić und Erik Vogler
© Patrick Palčić
Jury des Designpreis Halle 2017: Jury des Designpreis Halle 2017 v.l.n.r.: Prof. Axel Kufus (Universität der Künste Berlin), Tulga Beyerle (Direktorin, Kunstgewerbemuseum Dresden), Nils Holger Moormann (Unternehmer), Prof. Axel Müller-Schöll (Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle), Juryvorsitz Thomas Edelmann (Kritiker und freier Journalist, Hamburg), Prof. Vincenz Warnke (Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle), Prof. Volker Albus (Hochschule für Gestaltung Karlsruhe)
Foto: Hochschulpressestelle
Während der Jurysitzung zum Designpreis Halle 2017
Foto: Hochschulpressestelle
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- Abbildung Lisa Marie Quester
- Abbildung María Marín de Buen
- Abbildung Moritz Jähde
- Abbildung Patrick Palčić
- Abbildung Jurymitglieder
- Abbildung Jurysitzung
- Abbildung Plakat
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- Abbildung Bernhard Wilke
- Abbildung Charlotte Lengersdorf
- Abbildung Felix Vorreiter
- Abbildung Jan-Dirk Wolken
- Abbildung Klemens Schillinger
- Abbildung Lisa Marie Quester
- Abbildung María Marín de Buen
- Abbildung Moritz Jähde
- Abbildung Patrick Palčić
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- Abbildung Jurysitzung
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