Tarah Rhoda, Skinfinity, 2016.
Jour Fixe: Prof. Dr. Ingeborg Reichle – BioArt
Am Dienstag, 11. April 2017 um 18 Uhr ist Prof. Dr. Ingeborg Reichle, Professorin für Medientheorie an der Universität für angewandte Kunst Wien, zu Gast an der BURG und spricht über BioArt: Die Kunst für das 21. Jahrhundert
BioArt: Die Kunst für das 21. Jahrhundert
Fokusierte sich die Medienkunst im 20. Jahrhundert vor allem auf technische Medien kamen in der Mitte der 1990er Jahre eine Vielzahl von medientechnologischen Innovationen hinzu, die gegenwärtig unter dem Ausdruck „Biomedien“ firmieren. Die technologische und mediale Rahmung des Biologischen durch Verfahren der Biotechnologie hat zu einer Austauschbarkeit von Code und Materie geführt und das Biologische offen werden lassen für neue Design-Anwendungen, die als biologisch-technische Konstellationen von Medientechnologien auch in die Kunstwelt Einzug gehalten haben. Die Rezeption biotechnologischer Verfahren durch die Kunst führte zu einer umfassenden Neubewertung des Verhältnisses von Kunst, Technik und Natur und wurde zum Ausgangspunkt neuer Kunstrichtungen, wie beispielsweise der Transgenic Art oder der BioArt. Anhand einiger ausgewählter Beispiele werden diese Kunstrichtungen in der Vorlesung vorgestellt.
Die Veranstaltung ist hochschulöffentlich und findet im Raum 103/104, Villa, Neuwerk 7, statt. Gäste sind willkommen.
Ingeborg Reichle ist Professorin für Medientheorie an der Universität für angewandte Kunst Wien und lehrt zudem seit 2006 an der School of Visual Arts (SVA) in New York City. Der aktuelle Schwerpunkt ihrer Forschungs- und Lehrtätigkeit liegt auf dem relationalen Verhältnis von Gegenwartskunst und Naturproduktion in den Technowissenschaften (Biotechnologie und Synthetische Biologie). Bis 2015 lehrte sie als FONTE Professorin am Institut für Kulturwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin. 2004 promovierte sie an der Humboldt-Universität zu Berlin mit der Dissertation „Kunst aus dem Labor. Zum Verhältnis von Kunst und Wissenschaft im Zeitalter der Technoscience“ Springer-Verlag Wien/New York 2005 (engl. „Art in the Age of Technoscience. Genetic Engineering, Robotics, and Artificial Life in Contemporary Art“, Springer-Verlag New York 2009) und habilitierte dort 2013 zudem mit der Schrift „Bilderwissen – Wissensbilder. Zur Gegenwart der Epistemologie der Bilder“. Sie ist Mitherausgeberin folgender Schriften: „Medien der Kunst. Geschlecht, Metapher, Code“ (Jonas Verlag, Marburg 2004), „Verwandte Bilder. Die Fragen der Bildwissenschaft“ (Kadmos Verlag, Berlin 2007), „Visuelle Modelle“ (Fink Verlag, München 2008), „Maßlose Bilder. Visuelle Ästhetik der Transgression“ (Fink Verlag, München 2009), „Atlas der Weltbilder“ (Akademie Verlag, Berlin 2011) uns „IMAGE MATCH. Visueller Transfer, „Imagescapes“ und Intervisualität in globalen Bildkulturen“ (Fink Verlag, München 2012).