Symposium Perspektiven der textilen Künste

Anlässlich der Ausstellung "Der unerledigte Gobelin" findet am 18. und 19. November 2016 ein international besetztes Symposium statt

Ausstellungsansicht "Der unerledigte Gobelin".
Foto: Matthias Ritzmann

Begleitend zur Ausstellung Der unerledigte Gobelin und im Rahmen des Textilen Herbstes in Halle (Saale) findet am 18. und 19. November 2016 das international besetzte Symposium Perspektiven der textilen Künste im Volkspark, im Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) sowie im Kunstverein ”Talstrasse“ e. V. Halle (Saale) statt. Ausrichter des Symposiums ist die Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, konzipiert und organisiert durch Prof. Ulrich Reimkasten (Malerei/ Textile Künste) und Dr. Jule Reuter (Kuratorin, Burg Galerie im Volkspark). Damit zeigen die Organisatoren als Vertreter einer Kunsthochschule mit textilen Fachrichtungen auf, dass neben der Ausstellungstätigkeit auch die theoretische und künstlerische Reflexion und Diskussion ein wichtiges Feld der eigenen Aktivitäten darstellt.

 

Das Symposium nimmt am Freitag, 18. November 2016 im ersten Teil der Veranstaltung die aktuelle Bedeutung der textilen Künste in Lehre, Forschung, künstlerischer Produktion und Museumspraxis in den Blick. Dazu sprechen – sowohl als Professoren wie auch als Künstler tätig – die Referenten Prof. Dr. Anna Goebel (Poznań) und Prof. Felix Haspel (Wien).
Prof. Dr. Birgit Schneider (Potsdam) erörtert aus der Sicht der Bildwissenschaften bildtextile Ordnungen und neue Forschungsfragen. Dr. Friedrich Meschede, Leiter der Kunsthalle Bielefeld, stellt seine Erfahrungen mit dem Textilen als Museumskurator vor.
In zweiten Teil des Symposiums am 18. November 2016 steht der Bildteppich im Zentrum und wird als zeitgenössische Kunstform und mediale Schnittstelle untersucht. Der bildende Künstler Via Lewandowsky (Berlin) diskutiert dies anhand seiner Arbeit Roter Teppich, die sich im Bundesministerium für Verteidigung befindet. Dr. Beat Stutzer (Chur) geht in seinem kunsthistorischen Vortrag der Frage der Eigengesetzlichkeit textiler Kunst im Verhältnis zur Malerei am Beispiel von Ernst Ludwig Kirchners Arbeiten nach. Dr. Christian Philipsen (Halle) stellt den Bildteppich Luthers letzte Reise – von dem ein Teilstück in der Ausstellung zu sehen ist – im Kontext von Architektur, Erinnerung und Geschichte vor.
Zum Abschluss des ersten Tages hält der Kunsthistoriker und Kurator Dr. Eckhart Gillen (Berlin) um 19 Uhr den Festvortrag zum Halleschen Bildteppich. Hierbei verdeutlicht er die Verbindungen zwischen der Ausstellung Gewebte Träume im Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) und der europäischen Tapisserietradition.
Am Samstag, 19. November 2016, im zweiten Teil der Veranstaltung, spricht Giselle Eberhard Cotton, Direktorin und Konservatorin der Fondation Toms Pauli in Lausanne, über die Geschichte der internationalen Biennale der Tapisserie in Lausanne und diskutiert die Entwicklung und Situation der Textilkunst nach der Klassischen Moderne. Danach wird das Symposium mit gemeinsamen Ausstellungsbesichtigungen und Diskussionen in der Burg Galerie im Volkspark und in der Kunsthalle ”Talstrasse“ fortgesetzt.

Das Symposium Perspektiven der textilen Künste ist ein Kooperationsprojekt der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle mit dem Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) und wird unterstützt vom Kunstverein ”Talstrasse“ e.V. und dem SEPIA-Institut für Textile Künste.

 

Textiler Herbst 2016 in Halle (Saale)
Das Symposium ist Teil des Textilen Herbstes, welcher verschiedene Ausstellungen in Halle (Saale) und Halberstadt umfasst, die sich der aktuellen sowie modernen Textilkunst und ihrer Tradition in Sachsen-Anhalt widmen. Die von der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle ausgerichtete Ausstellung Der unerledigte Gobelin präsentiert in der Burg Galerie im Volkspark noch bis zum 20. November 2016 zeitgenössische Tapisserien, Jacquardgewebe, Stickereien, Wandmalereien, aber auch textile Plastiken, Videoarbeiten in Auseinandersetzung mit dem Textilen sowie Malerei und Zeichnungen der Klasse Malerei/ Textile Künste von Prof. Ulrich Reimkasten. Es werden Arbeiten von Studierenden, Absolventen und Lehrenden aus den letzten zehn Jahren gezeigt und drei Schwerpunkte der Lehre thematisiert – der Architekturbezug von Kunst, textile und ornamentale Prinzipien und die räumlich-malerische Qualität von Farbe.
Der Kunstverein ”Talstrasse“ e.V. Halle (Saale), zeigt bis zum 29. Januar 2017 Malerei, Zeichnungen und Tapisserien des bedeutenden französischen Tapisseriekünstlers Jean Lurçat (1892–1966). In Kooperation mit dem Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) zeigt der Kunstverein, ebenfalls bis 29. Januar 2017, die Ausstellung Gewebte Träume. Der Bildteppich in Mitteldeutschland. Reflexionen auf Jean Lurçat mit einem Fokus auf Tapisserien der Region Mitteldeutschland, die unter unmittelbarem Einfluss von Lurçat entstanden sind.
Als Dependance zu den Ausstellungen in Halle (Saale) ist zeitgleich im Domschatz zu Halberstadt die Ausstellung Interventionen – Bildteppiche von Jean Lurçat und Arbeiten aus Mitteldeutschland zu sehen. Zeitgenössische Bildteppiche mitteldeutscher Textilkünstler stehen dort im Dialog mit den romanischen Bildteppichen. In der Kunsthalle ”Talstrasse“ findet außerdem die Kabinettausstellung Textilkunst an der Burg Giebichenstein in den 1920er Jahren statt. In der Präsentation sind Werke unter anderem von Johanna Schütz-Wolff, Johannes Niemeyer und Benita Koch-Otte zu sehen.
Der Berufsverband Bildender Künstler Sachsen-Anhalt zeigte vom 14. August bis 4. September 2016 in der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt eine Ausstellung zum Werk der Textilgestalterin Marielies Riebesel (1934–2015) und würdigte damit das Leben und Wirken einer der bedeutendsten Vertreterinnen hallescher Bildwirkerei. Auch das Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) präsentiert noch bis zum 6. November 2016 in einer Kabinettpräsentation eine Auswahl ihrer Werke. Die Galerie f2 – halle für kunst beteiligt sich gemeinsam mit dem Kunstverein ”Talstrasse“ e.V. mit der Präsentation Die Werkstatt Rosemarie und Werner Rataiczyk bis 29. Januar 2017.

Das Symposium Perspektiven der textilen Künste wird durch die Saalesparkasse gefördert.

 

Symposium Perspektiven der textilen Künste im Rahmen der Ausstellung Der unerledigte Gobelin. Werkschau der Klasse Malerei/Textile Künste der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle

Datum:
18. und 19. November 2016
Ort: Burg Galerie im Volkspark, Schleifweg 8a, 06114 Halle
Eintritt: Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist erforderlich.
Anmeldung: bis zum 11. November 2016 unter vp16(at)  burg-halle.  de
Weitere Informationen: www.burg-halle.de/presse

Konzeption und Organisation: Prof. Ulrich Reimkasten (Professor für Malerei/Textile Künste, Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle) und Dr. Jule Reuter (Kuratorin, Burg Galerie im Volkspark)

Social Media: Die BURG kommuniziert die Ausstellung in den sozialen Medien mit den Hashtags #UnerledigterGobelin, #TextilerHerbst und #BurgHalle.

Partner: Das Symposium ist ein Kooperationsprojekt der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle mit dem Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) und wird unterstützt vom Kunstverein ”Talstrasse“ e.V. und dem SEPIA-Institut für Textile Künste.

Förderer: Saalesparkasse