David Kind beim DOK Leipzig Filmfestival nominiert

Der Student der Zeitbasierten Künste zeigt seinen Film „In den Wohnungen meiner Mutter sind viele Türen“ (2024) beim Internationalen Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm vom 28. Oktober bis 3. November 2024

Filmstill aus David Kind - „In den Wohnungen meiner Mutter sind viele Türen“

David Kind ist mit seinem Film In den Wohnungen meiner Mutter sind viele Türen in der Sektion Deutscher Wettbewerb Dokumentarfilm beim DOK Filmfestival Leipzig nominiert. Dort zeigt er den Kurzfilm erstmals öffentlich vom 28. Oktober bis 3. November 2024. Er läuft außerdem in der Sektion Keine rosarote Brille.

 

David Kind - In den Wohnungen meiner Mutter sind viele Türen
D, 2024, 18 Minuten

Wir alle kennen Fotos mit übermalten oder ausgeschnittenen Gesichtern. Wie ein Refrain wirkt die Hand, die Familienaufnahmen mit Stiften und anderen Gerätschaften bearbeitet und wiederholt eingeblendet wird. Die Auslöschungsversuche sind hörbar. Sie übertragen sich als Missklang auf den Körper. Zerkratzen, verfremden, wegmachen. Meistens den Kopf einer Frau.

Auch wenn der Erzähler in der dritten Person spricht, auch wenn die Hand womöglich nicht die seine ist, könnten es eigene Erfahrungen sein. Im Zentrum der eher fragmentarischen Schilderungen steht eine Mutter, die ihre Kinder prügelt und quält. Es ist eine Kindheit in permanenter Angst. Wie geht man mit den Erinnerungen und Narben im Erwachsenenalter um? Lässt sich das Erlebte überhaupt mit Worten fassen? Warum sind einem die Geschwister, die dasselbe Leid erlitten haben, seltsam fremd? David Kinds essayistische Annäherung an das Trauma der Gewalterfahrung fällt fragend aus. Äußerst behutsam werden die titelgebenden Türen geöffnet. (Anke Leweke)

Sektion: Deutscher Wettbewerb des Dokumentarfilm 
Im Deutschen Wettbewerb Dokumentarfilm von DOK Leipzig kreuzen sich Blicke: die einer nachwachsenden, nach dem eigenen Ausdruck suchenden Generation und die von arrivierten Filmemacher*innen, die sich Aufbruchs- und Widerspruchsgeist bewahrt haben. Ihre Filme beleuchten vertraute Regionen oder überschreiten Grenzen und demonstrieren ein weites Spektrum von Themen und dokumentarischen Herangehensweisen, von Nah- und Fernsichten.

 

Termine:
29.10.2024, 21:00 Uhr, Cinémathèque in der Nato, Keine rosarote Brille
01.11.2024, 11:30, Passage Kinos Astoria, Deutscher Wettbewerb Dokumentarfilm 1
01.11.2024, 20:30 Uhr, Passage Kinos Astoria, Keine rosarote Brille 
03.11.2024, 12:00 Uhr, CineStar 5, Keine rosarote Brille