1. Tag
Am ersten Tag habe ich mir meinen Mitbewohner Sascha gewählt. Er ist Vegetarier und hat alle Mahlzeiten an diesem Tag selbst zubereitet. Leider hat er erst gegen 14.30 Uhr mit der Zubereitung des Mittagessens angefangen – ich hatte inzwischen schon gewaltigen Hunger.
Der Selbstversuch fängt schon mal gut an, es gab Tortillas mit Salat, gebratener Zucchini und Parmesan zum Mittag. Sehr köstlich … und ich hätte es mir wohl so nicht selbst gemacht.
Abends gab es Halloumi und „Valess-Schnitzel”, mit Pommes. Die Schnitzel werden aus Milcheiweiß hergestellt und sind meiner Meinung nach der „fleischähnlichste” Fleischersatz, den ich bislang probiert habe. Sehr zu empfehlen, wenn auch nicht günstig, zwischen 2,30 – 3,00 € für die 180 g Packung.
2. Tag
Meine Mahlzeiten richteten sich heute nach meiner Freundin. Da sie tagsüber zur Arbeit ist, konnten wir mittags nicht zusammen essen.
Als Mittagsessen gab es einen Döner mit Falafel. Der Döner war gut, aber leider ohne Zwiebeln und nur mit Kräutersoße. Mir war er deshalb persönlich ein wenig zu lasch, ich hätte mir etwas mehr Würze gewünscht.
Am Abend wollte meine Freundin grillen, weil es draussen noch recht warm war. Frische Bratwurst und Gurkensalat, das hätte mir auch einfallen können.
3. Tag
Der dritte Tag stand unter dem Motto: „Essen, was der Moritz isst”, auch wenn das Abendbrot zur größeren Aufgabe werden sollte.
Zum Mittag ging es in die Mensa, „Kartoffel-Gemüsepfanne à la Pappkarton”. Sieht aus der Nähe nicht besser aus als von weiter entfernt und schmeckt auch so. Aber es war schön, Moritz beim Essen mit den Händen zu beobachten wie er jede Erbse einzeln heraus gepickt hat.
Da Moritz zum Raclette eingeladen war, fiel das Abendessen etwas dekadenter aus als sonst. Ich musste Kartoffeln, Zucchini, Hähnchen, Grill- und Raclettekäse vorbereiten. Es war ganz schön viel Arbeit, aber natürlich am Ende sehr lecker. Wieder etwas, das ich mir so wohl nicht gemacht hätte, aber so ein großes Essen bringt auch immer Menschen zusammen, so wir haben am Ende dieses Abends zu viert an den Pfännchen gesessen und insgesamt gute zwei Stunden mit Essen und Reden verbracht.
4. Tag
Den vierten Tag habe ich mich nach meinem anderen Mitbewohner Ferdinand gerichtet. Wir waren an diesem Tag mittags bei Ikea, haben also auch dort gegessen. Sozusagen als Ausgleich haben wir dann abends zusammen mit seiner Freundin selber gekocht.
Nach dem Einkauf bei Ikea gab es natürlich die obligatorischen Hotdogs zum selber belegen.
Das Abendessen war ein Fest, es gab ein rotes Thai-Curry mit Erdnüssen und Duftreis. Schnell, mit einfachen Zutaten und sehr lecker. Wenn auch nicht für Menschen zu empfehlen, die Chili nicht so gut vertragen, denn die dazugehörige Currypaste besteht zu über 50% daraus.
5. Tag
In der Mitte des Selbstversuch muss ich feststellen, dass ich bisher mit den Gerichten viel Glück hatte, da die meisten nach meinem Geschmack waren.
Mittlerweile, wünsche ich mir aber öfter ein bestimmtes Gericht. Außerdem denke ich generell mehr darüber nach, „was man denn so essen könnte”, auch weil man ständig mit Essen konfrontiert wird.
Am fünften Tag war mein Essen das von Amelie, einer Freundin von mir.
Das Mittagessen war ein Dürum, zwar nicht direkt ein Döner, aber ich hatte keine Lust darauf. So oft esse ich sonst einfach keinen Döner.
Abends haben wir zwar zusammen eine Portion Nudeln mit Tomatensoße gegessen, aber nur sehr schnell, da Amelie noch zur Arbeit musste.
6. Tag
Da Janine, eine Bekannte meiner Freundin bei uns zu Gast war, habe ich mich beim Essen nach ihr gerichtet.
Ich hatte gedacht, dass ich in diesem Versuch mehr Pizza würde essen müssen, aber dieses Mittagessen war es das erste Mal. Sie war zwar nicht selbst gemacht, aber schön knusprig und auch sonst wirklich in Ordnung.
Zum Abendessen erwartete mich eine kulinarische Überraschung im positiven Sinn. Es gab einen Salat aus Fenchel, geräucherten Hühnerbeinen und Zitronensaft … mit Pfeffer, Salz und Zucker abgeschmeckt.
Das Ganze ein wenig ziehen lassen und dazu Brot reichen, fertig ist ein mir vorher unbekanntes, aber wirklich feines Gericht.
7. Tag
Ich war an diesem Tag mit Felix, einem Freund, verabredet. Von daher hab ich mich der Einfachheit halber seinem Speiseplan angeschlossen. Auch wenn mir in meinem Selbstversuch die Entscheidung abgenommen und der Alltag, im Bezug auf Essen, so auch manchmal unkomplizierter wird, wünsche ich mir langsam immer mehr, wieder selber zu entscheiden. Immer öfter denke ich auch über die Essgewohnheiten meiner Freunde nach und vergleiche diese mit meinen.
Selbst gemachte, durchgezogene Soljanka vom Vortag … muss man wirklich sagen, schmeckt einfach besser. Über dieses Mittagessen habe ich mich wirklich gefreut, da ich es seit langem nicht gegessen hatte und diese noch dazu ausgezeichnet gelungen war.
Zum Abendessen haben wir bei mir zuhause „Spaghetti Carbonara” zubereitet. Ich persönlich hätte mir abends wohl etwas weniger gehaltvolles und leichter verdauliches gewählt, zumal es auch keines meiner Lieblingsgerichte ist.
8. Tag
Der achte Tag … und bei mir dreht sich alles nur noch ums Essen.
Ich hatte mich der Freundin meines Mitbewohners angeschlossen und es sollte eine Überraschung geben: Sie isst kein Mittagessen! Es war hart bis zum Abend durchzuhalten, da ich zum Frühstück für gewöhnlich wenig oder nichts esse.
Kein Mittagessen!
Es war kurz nach 20 Uhr und ich hatte solchen Hunger. Von der Lasagne mit Spinat und Ricotta, die wir gemacht hatten, habe ich zwei große Stücke gegessen, die mir dann leider wie Steine im Magen lagen.
9. Tag
Am vorletzten Tag des Selbstversuches, habe ich wie Alex gegessen – ein Freund und auch Vegetarier.
Mittlerweile bin ich froh, dass die 10 Tage bald vorbei sind und ich wieder selber aussuchen kann, was und wann ich esse. Ich ertappe mich auch dabei, das Essen schon vorher zu kritisieren, nur weil es nicht meine Wahl war, obwohl es meistens gut schmeckt.
Zum Mittag gab es Salat mit geröstetem Brot, an den wohl eigentlich noch Käse gehört hätte, aber der war nicht mehr vorhanden. Ein gutes Gericht für die Mitte des Tages, es ist nicht zu schwer, macht also nicht müde, aber satt.
Das Abendessen war eine Mischung aus einem Rest vegetarischem Chili mit Tofu, dazu Nudeln und ein Paar Möhren. Ich konnte dem Gericht zumindest abgewinnen, dass es satt macht, wenn auch mit wenig Genuß dabei.
10. Tag
Der letzte Tag … und ich habe einen Freund in Leipzig besucht, bin aber erst 14 Uhr losgefahren, von daher fiel auch mein Mittagessen aus.
Dafür hatte ich zum Abendessen Glück und bekam einen riesigen Gemüse-Burger mit Pommes vorgesetzt. Da hatte ich nichts zu meckern: eine gelungene finale Mahlzeit.
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