Innenausbautag 2019

03.– 04. September 2019 im Bauhaus Dessau

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Bild von einer Lasche

Der Mitteldeutsche Innenausbautag ist eine Kooperation der Tischler Sachsen-Anhalt und des Designhaus Halle an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle. Das Format im Zusammenspiel zweiter Partner – einer Handwerksorganisation und einer Kunsthochschule – ist in dieser Form einmalig.

Der Innenausbautag lebt vom kollegialen Austausch, Impulse geben den Teilnehmenden die Gelegenheit sich mit innovativen oder gesellschaftlich relevanten Themen auseinanderzusetzen und diese in einem behaglichen Rahmen zu auszutauschen und auch sacken zu lassen. Die Impulse orientieren sich an Leitthemen wie Wert, Zukunft, Vision oder Region und beleuchten diese zunächst abstrakten Begriffe anhand von handfesten Beispielen. Das Anliegen des Innenausbautages ist, jedem Teilnehmenden einen einen Anstoß für den Alltag – oder auch darüber hinaus – mitzugeben.

Unterstützt von einem Freundeskreis findet diese Veranstaltung seit 2015 alle zwei Jahre Anfang September statt. 

Programm


03.– 04. September 2019 im Bauhaus Dessau

TAG 1

09:00 Uhr Grußworte
Geschäftsführer Tischler Sachsen-Anhalt, Jörg Schwamberger
Einführung in den Themenkomplex
Martin A. Büdel, Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle

09:30 Uhr Impuls 1
PROTOTYPEN für ein neues Leben – das Bauhaus in Dessau
Dr. Werner Möller, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Stiftung Bauhaus Dessau

10:30 Uhr Impuls 2
NACHFOLGE – „Ein ernstes Problem?“
Ursula Maier- Fa. Sarah Maier, Stuttgart Feuerbach

13:30 Uhr Impuls 3
ZEITGEIST – NACHHALTIGKEIT – „Warum ist Nachhaltigkeit kein Trend?“
Niels Holger Wien, Trendforscher, Halle (Saale), Präsident Intercolor

14:30 Uhr Impuls 4
FOCUS – Wenn der Schreiner Designer wird.
Kevin Gerstmeier, Schreinermeister und staatl. gepr. Raum- und Objektdesigner, Dettingen

16:00 Uhr Zwischenspiel
Besucherprogramm der Stiftung Bauhaus Dessau

18:00 Uhr Kulinarischer Ausklang im Club des Bauhaus

20:00 Uhr Abendprogramm Kabarett „Schwarze Grütze“

22:00 Uhr Ausklang des Tages an der Bar im Club des Bauhaus

TAG 2

ab 09:00 Uhr 2. FRÜHSTÜCK IN DER MENSA DES BAUHAUS

09:30 Uhr FÜHRUNGEN durch das historische BAUHAUS

11:00 Uhr HALTUNGEN 
Wenn Visionen wahr werden. Wir fragen Gestalterpersönlichkeiten unterschiedlicher Generationen, in welchem Kontext innovative Produkte entstanden sind. Wie war der Weg von VISION zum PRODUKT? Was ließ sich nicht umsetzen, worin lagen die Gründe.
Prof. Klaus Michel, Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle
Prof. Jacob Strobel, Angewandte Kunst Schneeberg (AKS)
Dr. Christoph Schindler, Leiter Objektdesign BA, Hochschule Luzern Design & Kunst
Martin A. Büdel, Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle

12:15 Uhr ZUSAMMENFASSUNG
Martin A. Büdel

12:30 Uhr VERABSCHIEDUNG/VERANSTALTUNGSENDE

13:00 Uhr ÖFFENTLICHE FÜHRUNG MEISTERHÄUSER

Referent*innen

Bauhaus

Dr. Werner Möller

Prototypen für ein neues Leben – das Bauhaus in Dessau

Ihre Zeitgenossen versetzten sie in Erstaunen, manche auch in Entsetzen. Mit den Ideen wurde an radikalen Zukunftsentwürfen gearbeitet, in Dessau schufen die Bauhäusler*innen etwas Neues. Die Denkweisen und objekte dienten als Prototypen modernen Lebens. Das Bauhaus bewegte sich dabei zwischen radikaler Utopie, gesellschaftlichen Visionen und sozialen Realitäten. Vieles, was damals vorgedacht und realisiert wurde, wurde zum Standard. Doch welche neuen Ansätze für zukunftsweisende VISIoNEN brauchen wir heute?

Bild des Referenten Dr. Werner Möller

Dr. Werner Möller

Werner Möller ist seit 1991 wissenschaftlicher Mitarbeiter der Stiftung Bauhaus Dessau.

 

Sein Forschungsinteresse gilt der Konzept , konkreten und konstruktiven Kunst sowie Architektur und Design Theorie der Moderne. Seine Arbeitsschwerpunkte bewegen sich an den Schnittstellen wissenschaftlicher, gestalterischer und kuratorischer Praxis.

 

2015 co kuratierte und gestaltete er am Bauhaus Dessau die Ausstellung »das prinzip coop – Hannes Meyer und die Idee einer kollektiven Gestaltung«.

 

2016 entwickelte er zusammen mit Partnern in Rotterdam das Ausstellungsprojekt »Simultanität der Moderne – die Van Nelle Fabrik in Rotterdam und das Bauhaus in Dessau«.

Unternehmensnachfolge

Ursula Maier

NACHFOLGE – »Ein ernstes Problem?«

Ursula Maier übergibt die Unternehmensverantwortung an die Tochter Sarah Maier, an die 4. GENERATIoN. Sie selbst ist Schreinermeisterin und Innenarchitektin und hat den Betrieb von ihrem Vater Hermann Maier 1980 übernommen.

Die erste Generation, Hermann Maier war ebenfalls Schreinermeister und Innenarchitekt und hat in Fürth an der Kunstgewerbeschule gelehrt, bevor er die Werkstatt in Stuttgart 1910 gegründet hat.

Ursula Maier erzählt über ihre 50 Jahre lange spannende Berufserfahrung. Insbesondere wird sie über die Firmenübergabe an die Tochter Sarah berichten. Interessant ist, was die 4. Generation daraus gemacht hat

Bild des Referenten Ursula Maier

Ursula Maier

Maître Ebénisté und Innenarchitektin
Schreinerlehre im elterlichen Betrieb; Gesellenprüfung, Bundessiegerin; beim internationalen Berufswettkampf Bronzemedaille; Studium an der Staatlichen Akademie der bildenden Künste Stuttgart

 

ab 1974 Geschäftsleitung der Firma Hermann Maier, Möbel und Innenausbau in Markgröningen

 

1980 Meisterprüfung im Schreinerhandwerk

 

1993 Lehrbeauftragte für das 7. und 8. Semester an der

 

2007 Hochschule für Technik Stuttgart, Fachbereich Innenarchitektur

 

1995 Landesvorsitzende des Verbandes deutscher

 

1997 Unternehmerinnen, VdU

 

1996 Gründung des Hermann Maier Fonds, im Gedenken an Vater Hermann Maier, Unterstützung der Lehrlingsausbildung in Butende Uganda

 

1992 Meisterfrau des Jahres 92

 

1995 »Honorable Mention« für »Paperdesk«, Nagoya International Design Competition 95, IFI Konferenz in Japan,

 

2010 Ehrenmitgliedschaft des BDIA, Bund Deutscher Innenarchitekten,

 

2013 Wirtschaftsverdienstmedaille des Landes Baden Württemberg

ZEITGEIST – NACHHALTIGKEIT

Niels Holger Wien

»Warum ist Nachhaltigkeit kein Trend?«

Wir erleben Realität in Beschleunigung, Wandel ist zum konstanten Faktor geworden. Fantasie und Realität werden eins – so eine VISIoN. Digitalisierung wird ein Schlüssel dazu sein. »Wir müssen Unsicherheit lieben lernen und Veränderungen als Lernchancen sehen.«, sagt Christoph Werner (dm) über den Zustand des Jetzt. Alles ist in Bewegung, auch die Kultur unseres Zusammenlebens verändert sich. Der Wandel ist tiefgreifend, weil wir Grundeinstellungen neu definieren müssen. Wie gehen wir mit den Herausforderungen von Klimawandel und Nachhaltigkeit um? Was hat für uns Relevanz bei solchen komplexen Themen? Wie sehen alternative Materialien der Zukunft aus, wie verändern sie unsere Ästhetik? Willkommen zur Horizonterweiterung! Es geht darum Vielfalt möglich zu machen und neue Entwicklungen mit Maßstäben der Nachhaltigkeit zu planen.

Bild des Referenten Niels Holger Wien

Niels Holger Wien

Trendforscher, Halle (Saale), Präsident Intercolor

 

Niels Holger Wien arbeitet als Trendanalyst und Farbexperte u. a. für das Deutsche Mode Institut DMI und ist Präsident des internationalen Trend Netzwerks INTERCOLOR, wo er mit dem DMI Deutschland repräsentiert. Niels Holger Wien versteht sich als Ideenvermittler, seine Zeitgeistanalysen und Trendprognosen richten sich branchenübergreifend an Kreative, Entwickler und Entscheider.

Focus

Kevin Gerstmeier

Wenn der Schreiner Designer wird

Alle Zeichen stehen auf Durchbruch: Kevin Gerstmeier aus Dettingen entwirft Möbel – und hat in den vergangenen zwei Jahren einige Design-Preise gewonnen. Mit seinem Armlehnstuhl »mahu« wurde er mit dem »German Design Award Winner 2019« ausgezeichnet. Kevin Gerstmeier begann im August 2011 eine Ausbildung zum Schreiner in einer Schreinerei, die großen Wert auf Gestaltung legt. Im Hinblick auf seine Kreativität und sein handwerkliches Geschick war diese Ausbildung der Grundstein für seinen Werdegang, seine heutigen Entwürfe und die daraus resultierenden Produkte. Nach der Gesellenzeit besuchte er die Schreinermeisterschule in Garmisch-Partenkirchen. Hier schloss er auch sein Studium für Raum- und objektdesign an das er im Mai 2019 abschloss. Seinen Wunsch ein eigenes Designstudio zu betreiben hat er sich erfüllt, was treibt ihn an und wie geht es weiter?

Bild des Referenten Kevin Gerstmeier

Kevin Gerstmeier

Schreinermeister und staatl. gepr. Raum und Objektdesigner, Dettingen

 

Kevin Gerstmeier wurde am 30.09.1992 in Ormstown geboren und wuchs auf der schwäbischen Alb in der Nähe von Ulm auf. Als Absolvent einer Waldorfschule konnte er bereits sehr früh seine Kreativität ausleben.

 

So begann er im August 2011 eine Ausbildung zum Schreiner. Im Hinblick auf seine Kreativität und sein handwerkliches Geschick war diese Ausbildung der Grundstein für seinen Werdegang, seine heutigen Entwürfe und die daraus resultierenden Produkte.

 

Nach der Gesellenzeit besuchte er die Schreinermeisterschule in Garmisch Partenkirchen. Das Interesse für Gestaltung wurde mit den Jahren immer stärker.

 

Heute führt der Designer ein eigenes Designstudio und ist der kreative Kopf der Schreinerei in der er seine Ausbildung zum Schreiner Gesellen machte.

HALTUNGEN

Martin A. Büdel

Podiumsdiskussion

Wenn VISIONEN wahr werden! Wir fragen Gestalterpersönlichkeiten unterschiedlicher Generationen, in welchem Kontext ihre Produkte entstanden sind. Wie war der Weg von der VISION zum Produkt? Inwiefern ließ sich diese VISION umsetzen, gab es unerwartete Wendungen im Voranschreiten? Freuen Sie sich auf eine offene und spannende Diskussionsrunde mit Autoren erfolgreicher Produkte auf der Bühne des Bauhausgebäudes. Uns erwarten ungewöhnliche Geschichten und ein Einblick in die Arbeitsweise der jeweiligen Autoren. Das Mitreden und Nachfragen ist ausdrücklich erwünscht!

Bild des Referenten Martin A. Büdel

Martin A. Büdel

1971 geboren in Aschaffenburg  (Main)

 

1991 Geselle im Schreinerhandwerk Fa. Thum&Häuser GbR, Schönenberg Kübelberg

 

2000 Diplom der Innenarchitektur Hochschule für Kunst und Design Halle

 

1997 Beginn der freiberuflichen Tätigkeit als Möbelgestalter

 

1998 Gründung des Gestaltungsbüros …4! mit Astrid Pankrath, Achim Hack und Wolfgang Kreser

 

2000 Mitarbeiter Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle Burg Giebichenstein Hochschule für Kunst und Design Halle

 

2001 Projektleiter, Entwicklung eines Faltfähigen Plattenwerkstoffs Innovatoren des Landes Sachsen-Anhalt

 

2001 Gründung des büro büdel, innenachitektur + design mit Ehefrau Cornelia Büdel

 

2013 Leiter der Zentralen Werkstätten der BURG Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle

 

2017 Leiter Designhaus Halle, Existenzgründerzentrum der BURG Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle

Veranstaltungsort

Bauhaus Dessau, Aula
Gropiusallee 38
06846 Dessau

Kontakt

Tischler Sachsen-Anhalt e. V.
Jörg Schwamberger

Telefon: 03491 41 19 22
Mail: hkh.s-a@tischler.de

Partnerschaften

Ein besonderes Augenmerk der Veranstaltung liegt darauf, die gewonnenen Erfahrungen untereinander, aber auch mit den entsprechenden Industrie- und Handelspartnern zu diskutieren. Der Austausch, mit den für die Veranstaltung gewonnen Unternehmen, soll dem Anspruch an werthaltige Handwerksprodukte gerecht werden. Dieser Erfolg ist maßgeblich von guten Partnern mit hervorragenden Ausgangsprodukten für das Handwerk abhängig. Dazu übernehmen Unternehmen für Handel und Industrie Tischpatenschaften und stellen in Gesprächsrunden ihre eigenen Aktivitäten und Perspektiven im Kontext des Innenausbautages zum Thema VISIoN vor

Eindrücke (Fotograf: Martin Patze)