Studiengang

Lehramt Kunst

Masterstudiengang im Fachbereich Kunst

Lehramt Kunst (M.Ed.) ist ein gemeinsamer Studiengang der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle (BURG) und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU).

Das Studium dieses viersemestrigen Masterstudiengangs dient sowohl der wissenschaftlichen als auch der pädagogischen Qualifizierung für das künstlerische Lehramt an Gymnasien. Absolvent*innen künstlerisch-gestalterischer Studiengänge (Kunst, Design, Architektur) erhalten durch das Masterstudium eine solide Grundlage für die berufsorientierte Weiterqualifizierung im Vorbereitungsdienst.

Weshalb sollten Sie sich für den Masterstudiengang Lehramt Kunst bewerben?

Der Masterstudiengang ist fachdidaktisch, bildungs- und fachwissenschaftlich sowie an schulischer Praxis orientiert. Ziel des Studienprogramms ist es, die bereits in einem Bachelor- oder Diplomstudiengang erworbenen fachspezifischen Kenntnisse und Gestaltungskompetenzen zum einen durch den Erwerb weiterführender künstlerisch-gestalterischer Fähigkeiten zu ergänzen, die spezifisch auf das Lehramt Kunst vorbereiten. Zum anderen werden grundlegende und vertiefende Kenntnisse und Fähigkeiten im Bereich der Kunstpädagogik und Kunstdidaktik sowie angrenzender Bezugsdisziplinen erlangt, die explizit auf den Beruf Kunstlehrer*in vorbereiten.
Die Angebote des Studiengangs unterstützen die Studierenden bei der Bildung einer kunstpädagogischen Haltung. Sie begleiten sie auf dem Weg hinein in einen lebenslangen Professionalisierungsprozess als Lehrkraft für das Fach Kunst sowie in der Entwicklung eines reflexiven kunstdidaktischen Denkens und Handelns. Die Studierenden erwerben Wissen im Bereich der Bildungswissenschaften und erlangen eine Sensibilität und Reflexivität in Bezug auf (kunstpädagogische) Lehr-/Lernprozesse. Sie werden darauf vorbereitet, Lehrangebote zu entwickeln und diese entsprechend der komplexen Anforderungen des Unterrichtsfaches Kunst zielgruppenorientiert zu konzipieren, zu gestalten, zu evaluieren und zu reflektieren. Das Studium versetzt die Studierenden somit in die Lage, ein individuelles und fachlich fundiertes Lehrer*innenprofil zu entwickeln.

Wie läuft das Studium ab?

Der Masterstudiengang zeichnet sich durch eine starke theoretische Fundierung mit gleichzeitiger Praxisorientierung im schulischen Feld aus. Kunstpädagogische Konzepte und Methoden werden in Seminaren rezipiert, erprobt und reflektiert und kommen in schulpraktischen Übungen und Praktika zur Anwendung. Kunst- und designwissenschaftliche Lehrveranstaltungen ermöglichen die Ergänzung und Vertiefung bereits vorhandenen Wissens. Das breite Spektrum künstlerisch-gestalterischer Praxis in Kunst und Design erlaubt eine Erweiterung und Vertiefung bereits im vorherigen Studium erlangter Fähigkeiten und Fertigkeiten in Bezug auf die spätere Tätigkeit in der Schule. So können Studierende Schwerpunkte bilden (z. B. Nachhaltigkeit/Umgang mit Ressourcen, digitale Medien, Raumfragen, Kommunikation, Materialität, Designprozesse), eine spezielle Expertise entwickeln und somit ein Alleinstellungsmerkmal der BURG als Hochschule mit den Fachbereichen Kunst und Design nutzen. Über Projekte und Kooperationen können sie sich bereits während des Studiums in der Schullandschaft vernetzen.

In einem wöchentlich stattfindenden Kolloquium haben die Studierenden des Masters die Möglichkeit des gemeinsamen Austauschs, um Fragestellungen aus Studium, Unterrichtspraxis und individueller Schwerpunktbildung mit Kommiliton*innen, Lehrenden und Gästen zu diskutieren.
Die bildungswissenschaftlichen Lehrveranstaltungen werden an der MLU belegt. Hier erlangen Studierende Verständnis für die Spezifika pädagogischen Handelns und erlangen Kenntnisse über Unterrichtsmodelle und psychologische Grundlagen von Lehr- und Lernprozessen. Die Module Kommunikation und Digitalität, Heterogenität und Inklusion sowie Bildung für nachhaltige Entwicklung erlauben individuelle Schwerpunktbildungen und fachübergreifende Reflexion.

Studienablauf

Das viersemestrige Studium ist modular aufgebaut und gliedert sich an der BURG in acht Module. An der MLU werden neun Module absolviert.

Folgende Module werden von der BURG angeboten:

Modul: Kunst- und Designwissenschaften (9 LP)
Modul: Fachdidaktik 1 (5 LP)
Modul: Fachdidaktik 2 (10 LP)
Modul: Fachdidaktik 3 (5 LP)
Modul: Schulpraktikum (5 LP)
Modul: Kolloquium (9 LP)
Modul: Wahlpflichtbereich Kunst und Design (12 LP)
Modul: Abschluss Lehramt Kunst (15 LP)

Das Modul „Kunst- und Designwissenschaften“ umfasst Lehrveranstaltungen aus allen Bereichen der Kunst- und Designwissenschaften und vermittelt vertiefend Fachwissen.

Das Modul „Fachdidaktik 1“ umfasst Lehrveranstaltungen in Fachdidaktik Kunst und vermittelt grundlegende fachdidaktische Positionen, kunstpädagogische Vermittlungsmodelle und -formate. Die Studierenden werden für Themen, Methoden, Materialien, Medien und Ziele des Kunstunterrichts sowie für multiple Bezugsfelder des Faches Kunst sensibilisiert und erwerben grundlegende Fähigkeiten in der Entwicklung, Planung, Erprobung und Reflexion von Vermittlungssituationen.

Das Modul „Fachdidaktik 2“ umfasst Lehrveranstaltungen (Schulpraktische Übungen), die die Studierenden in der Planung, Durchführung und Reflexion eigener Unterrichtsvorhaben begleiten. Vermittelt werden grundlegende Kenntnisse zur Struktur-, Sequenz- und Stundenplanung unter Bezugnahme auf den aktuell gültigen Fachlehrplan. Darüber hinaus wer-den Kompetenzen in den Bereichen Methodentraining und Classroom-Management sowie bezüglich fachspezifischer Besonderheiten in der Bewertung von schulischen Leistungen im Fach Kunst erworben. Das Modul gliedert sich in Teilmodul A (Einführungsmodul) und Teilmodul B (Vertiefungsmodul).

Das Modul „Fachdidaktik 3“ umfasst Lehrveranstaltungen, in denen vertiefte Kenntnisse kunstpädagogischer Konzepte und fachdidaktischer Positionen erworben werden. Die Stu-dierenden erweitern ihr Wissen und ihre Fähigkeiten hinsichtlich der Gegenstände, Metho-den und Zielsetzungen des Faches. Bereits in der Unterrichtspraxis gewonnene Erfahrun-gen sowie künstlerisch-gestalterische Auseinandersetzungen werden zu diesen Kenntnissen in Beziehung gesetzt und reflektiert, um Formate für Kunstunterricht zu entwickeln sowie kunstpädagogische Projekte zu planen und zu erproben.

Das Modul „!Schulpraktikum” umfasst ein Praktikum an einem Gymnasium oder einer Sekundarschule, welches im Unterrichtsfach Kunst durchgeführt wird. Die Organisation des zweiten Praktikums erfolgt über die MLU. Es wird an der BURG begleitet, auch die Modulleistung wird an der BURG erbracht (Praktikumsbericht). Das Schulpraktikum beinhaltet Hospitationen und eigenen Unterricht. Die Unterrichtsstunden bzw. -sequenzen werden auf einem fachlich angemessenen Niveau geplant, durchgeführt, evaluiert und reflektiert.

Das studienbegleitende Modul „Kolloquium“ gibt den Studierenden die Möglichkeit des gemeinsamen Austauschs, um Fragestellungen aus Studium, Unterrichtspraxis und individueller Schwerpunktbildung mit Kommiliton*innen, Lehrenden und Gästen zu diskutieren.

Das Modul „Wahlpflichtbereich Kunst und Design“ erlaubt die interessengeleitete Entwicklung, Erweiterung und Vertiefung künstlerisch-gestalterischer Kenntnisse und Fähigkeiten in Bezug auf eine Breite fachpraktischer Anforderungen des Unterrichtsfaches Kunst. Das Modul umfasst Werkstattkurse und Lehrveranstaltungen der Grundlagen (Kunst und Design).

Das Modul „Abschluss Lehramt Kunst” umfasst die selbstständige wissenschaftliche Ausarbeitung eines im Vorfeld mit einer Betreuerin oder einem Betreuer abgestimmten Themas. Die in diesem Modul verfasste Masterthesis ist entweder kunstdidaktisch (betreut durch Lehrende der Burg) oder bildungswissenschaftlich (betreut durch Lehrende der MLU) orientiert.

Folgende Module werden von der MLU angeboten:

Modul: Analyse von Lehrer*innenhandeln und Unterricht (10 LP)
Modul: Lebenswelten und Sozialisation von Kindern und Jugendlichen (5 LP)
Modul: Struktur und Entwicklung von Schule und Unterricht (5 LP)
Modul: Kommunikation und Digitalität (LSQ) (5 LP)
Modul: Heterogenität und Inklusion (LSQ) (5 LP)
Modul: Bildung für nachhaltige Entwicklung (LSQ) (5 LP)
Modul: Psychologische Grundlagen (4 LP)
Modul: Angewandte Psychologie in Schule und Unterricht (6 LP)
Modul: Vertiefung Pädagogische Psychologie (5 LP)

Mit dem Modul „Analyse von Lehrer*innenhandeln und Unterricht” soll ein Verständnis für die Spezifik des (pädagogischen) Lehrer*innenhandelns und die Eigenlogik der unterrichtlichen Kommunikations- und Interaktionsprozesse entwickelt werden. Dazu werden Grundbegriffe und Theorien des pädagogischen Handelns sowie der organisationalen Spannungen und Antinomien kennengelernt. Über die eigenständige mehrperspektivische Analyse und Reflexion von Fällen aus dem Unterricht wird die Entwicklung einer kritisch-reflexiven Haltung angebahnt.

Das Modul „Lebenswelten und Sozialisation von Kindern und Jugendlichen” vermittelt ein Verständnis für die pluralen Lebenswelten und Kontexte des Aufwachsens von Kindern und Jugendlichen (auch neben der Schule) sowie für damit verknüpfte Dimensionen von Differenz und deren herrschaftsbezogene Hierarchisierung. Zudem geht es um ein Verständnis für die sozialisatorischen Wirkungen von Schule und pädagogischen Praktiken auch im Widerspruch zu pädagogischen Zielen. Eigenständige Fallanalysen unterstützen die Analyse und Reflexion von Möglichkeiten und Grenzen des pädagogischen Handelns.

Das Modul „Struktur und Entwicklung von Schule und Unterricht” vermittelt ein Verständnis über die historische Gewordenheit und gesellschaftliche Prägung der aktuellen Gestalt von Schule und Unterricht und die Kenntnis und kritisch-reflexive Einordnung von Ansätzen der Schul- und Unterrichtsentwicklung. Über eigenständige Fallanalysen soll die Reflexion der Gestaltungsspielräume des pädagogischen Handelns im Rahmen der Institution Schule unterstützt werden.

Im LSQ-Modul „Kommunikation und Digitalität“ lernen die Studierenden, ihre Wahrnehmung für kommunikative Ereignisse zu schärfen. Sie erweitern ihre Analyse- und Reflexionskompetenzen hinsichtlich der Gestaltung und Wirkung des eigenen Kommunikationsverhaltens. Zudem setzen sie sich mit dem besonderen Stellenwert digitaler Medien im Kontext von Schule und Unterricht auseinander.

Im LSQ-Modul „Heterogenität und Inklusion“ werden Kenntnisse zu Inklusion und Exklusion in Schule und Unterricht vermittelt. Dazu wird die Entwicklung von Fähigkeiten angebahnt, gesellschaftliche und schuleigene Differenzkategorien und die damit verbundenen Behinderungen der akademischen und sozialen Teilhabe sowie Konzepte und Bedingungen inklusiver Unterrichtsgestaltung und professioneller Kooperationen zu kennen, zu diskutieren und in der pädagogischen Handlungspraxis zu reflektieren.

Im LSQ-Modul „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ werden Kenntnisse zum Konzept der Bildung für nachhaltige Entwicklung aus verschiedenen Fachperspektiven und Zugängen vermittelt. Das Ziel ist ein reflexiver Umgang mit der Thematik und die Befähigung zur Entwicklung, Durchführung und Reflexion von Lehr- und Lernsettings in diesem Themenbereich.

Im Modul „Psychologische Grundlagen“ geht es um die Kompetenzen, Lehr- Lern- und Entwicklungsprozesse auf Basis ihrer psychologischen Grundlagen zu verstehen und zu reflektieren. Es werden zwei von drei Grundlagenfächern der Psychologie (zu wählen aus Allgemeiner, Sozial- und Entwicklungspsychologie) studiert, wobei anhand von Grundbegriffen, Theorien und Forschungsmethoden ein Verständnis für verschiedenen Sichtweisen der Psychologie erworben wird.

Das Modul „Angewandte Psychologie in Schule und Unterricht“ fokussiert psychologisches Wissen über Unterrichten und Erziehen sowie Beurteilungs- und Beratungssituationen in der Schule, wobei anhand einschlägiger Forschungsschwerpunkte Fähigkeiten zur kritischen Rezeption wissenschaftlicher Publikationen erworben werden. Außerdem sollen über verständnisorientierte Lernprozesse Fähigkeiten entwickelt werden, psychologische Erkenntnisse in angemessenes pädagogisches Handeln in der Schule umzusetzen.

Im Modul „Vertiefung Pädagogische Psychologie“ geht es um Kompetenzen, personenbezogene, soziale und gesellschaftliche Fragen im pädagogischen Feld als empirisch-wissenschaftliche Problemstellungen zu begreifen und mithilfe des erworbenen psychologischen Wissens Antwortansätze zu entwickeln und zu reflektieren. Dabei werden psychologische Forschungsmethoden durch die angeleitete Bearbeitung eines empirisch-wissenschaftlichen Themas selbst angewendet.

Voraussetzungen

Mindestens 6-semestriger BA oder Diplom in einem künstlerisch-gestalterischen Studiengang (Kunst, Design, Architektur).

Modulbeschreibung Kunst Lehramt (M.Ed.)

Modulkatalog Master Lehramt Kunst

Abschluss

Master of Education (M.Ed.)

Lehrangebote

Voraussetzungen

Der Masterstudiengang Lehramt Kunst an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle und der Martin-Luther-Uniersität Halle-Wittenberg richtet sich an Absolvent*innen von mindestens sechssemestrigen Bachelor- oder Diplomstudiengängen mit gestalterisch-künstlerischer Ausprägung (Kunst, Design, Architektur). In einer studiengangsspezifischen Aufnahmeprüfung wird festgestellt, ob die für das Masterstudium erforderliche künstlerisch-gestalterische und fachwissenschaftliche Kompetenz gegeben ist.  

Unterlagen

Neben dem ausgefüllten Bewerbungsformular inkl. Motivationsschreiben sind ein Lebenslauf, der Nachweis über einen einschlägigen ersten Hochschulabschluss, eine Erklärung darüber, ob der*die Bewerber*in zum Zeitpunkt ihrer bzw. seiner Bewerbung bereits an einer anderen deutschen Hochschule eingeschrieben ist, eine Darlegung ihres bzw. seines bisherigen sowohl fachwissenschaftlichen als auch künstlerisch-gestalterischen Werdegangs sowie entsprechender Betätigung (ggf. digitales Portfolio mit Abbildungen eigener künstlerischer Arbeiten, Gestaltungsproben, Entwürfen oder Projekten) einzureichen. Weitere Informationen entnehmen Sie der Aufnahmeprüfungsordnung.
Die Unterlagen werden von einer Aufnahmeprüfungskommission geprüft, die aus Lehrenden beider Hochschulen besteht.

Nach der vergleichenden Sichtung aller fristgerecht eingereichten Bewerbungsunterlagen lädt die Aufnahmeprüfungskommission geeignete Kandidat*innen zu einem Auswahlgespräch ein, das Anfang Juli via Videokonferenz stattfinden wird.