Farbe Licht Raum
Roland Fuhrmann, Bildender Künstler Kompaktwoche SS 2014

Aufgabe

Mittels praktischer Versuche soll visuelle Wahrnehmung hinterfragt werden. Die Funktionsprinzipien der Perspektive werden untersucht, analysiert und gezielt manipuliert. Die Wirkung von Farbe wird in Bezug zu Raum und Licht gesetzt. Beispiele aus aktueller Kunst, Kunstgeschichte und Architektur führen in die Thematik ein. Die Möglichkeiten und Techniken der Raumdarstellung in der Fläche werden vorgestellt. Über das Rotorrelief von M. Duchamp geht es in die 3. Dimension. Das Funktionsprinzip des stereoskopischen Sehens wird erläutert und die fotografischen Reproduktionstechniken räumlicher Wahrnehmung, wie Stereofotografie und Anaglyphe werden vorgestellt.

Die wohl verblüffendste Raumillusion ist die Anamorphose in ihren verschiedenen Spielarten. Das Prinzip wird seit 1657 als Anamorphose (gr.: die Umformung) definiert, geht aber schon auf Leonardo da Vinci zurück. Es bezeichnet Bilder, die nur unter einem bestimmten Blickwinkel erkennbar sind. An der Raumillusion bzw. Raumnegation einer Anamorphose werden räumliche Wahrnehmung und Perspektive besonders plausibel und können spielerisch manipuliert werden.

Innerhalb dieser Kompaktwoche entstanden Anamorphosen als Raum- und Lichtinstallationen, als Architekturmodelle und Raumvorlage für einen Stop-Motion-Video. Die Studenten experimentierten mit dem räumlichen Sehen. Es entstanden ein Manipulator des Augenabstandes, sowie Zeichnungen, die mittels Spektralfolie räumlich wahrnehmbar sind.

 

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