Diplom, Plastik, Studienrichtung Keramik, 2009
Im Rahmen der Diplomarbeit beschäftigte ich mich mit Mustern und dem darin innewohnenden Potential. Ein Muster hat den Charakter positiver Beiläufigkeit, es transportiert eine Stimmung, schafft eine Verbindung zu einer bestimmten Zeit, einer Epoche, einer Kultur. Es ist Träger vieler Informationen, aber kein autonomer Bedeutungsträger. Es bildet nur den Hintergrund in seiner für die Unendlichkeit angelegten Regelmäßigkeit und doch wohnt dem Muster stets die latente Möglichkeit inne, dass der Rapport gestört wird und die Formen sich zu etwas von Eigenleben Erfülltem verselbstständigen.
Ich habe dreidimensionale Musterflächen geschaffen und an besonderen Orten in Halle temporär installiert. Elementarer Bestandteil der Installationen waren die Orte, die sich in einer Art Zwischenzustand befanden. Verschiedene Zeiten waren ablesbar, der Charakter, übrig geblieben zu sein und damit selbst eine gewisse Zeit- und Sinnlosigkeit zu besitzen, haftete den Orten an.
Die Verlebendigung des Alltäglichen ist zentrales Thema meiner Arbeiten, die Verdinglichung von nicht bewusst wahrgenommenen Brüchen und Absurditäten, die uns überall umgeben.
Dabei ist mir wichtig, dass die Installationen durch ihre Unaufdringlichkeit und Uneindeutigkeit Projektionen hervorrufen können.