Kollaboration, Kollektiv, künstlerische Zusammenarbeit. Das hat Konjunktur: Aktivist*innen entrollen im Moma Banner zur Unterstützung der Proteste im Iran oder kippen Kartoffelbrei und Tomatensauce über Klassiker der Moderne, um das Weltklima zu retten. Die documenta 15 punktet mit dem Kuratorenkollektiv ruangrupa und ihrem Konzept des lumbung, der gemeinsam gerecht und nachhaltig bewirtschafteten Reisscheune. In Wiener MUMOK läuft eine groß angelegte Ausstellung zum Thema.

Der Vortrag „Kollektive Praktiken“ und das anschließende Public Hearing fragt: Was steckt hinter dem Hype? Wie „funktioniert“ künstlerische Zusammenarbeit, was sind ihre Voraussetzungen und Ziele? Inwiefern und zu welchem Zeitpunkt, ist die Zusammenarbeit in der Kunst notwendig? Die Frage nach kollektiver Autorenschaft soll dabei aus der Perspektive der Teilhabe am künstlerischen Prozess befragt werden. Im Anschluss werden zwei Beispiele, die Arbeiten des Schweizer Künstlers Christoph Büchel zur Venedig Biennale 2017 und 2019„The Mosque“ und „Barca Nostra“ zur Diskussion gestellt. Get involved!

Max Glauner, Zürich | Berlin; freier Autor, Kulturjournalist und Dozent. Studium der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft, Philosophie und Kunstgeschichte in Paris und Berlin (Magister Artium 1998). Lehrtätigkeiten und Jurymitgliedschaften an der Zürcher Hochschule der Künste, (ZHdK), Kunsthochschule Weissensee Berlin, Kultur Stadt Zürich und dem Berliner Senat. Er forscht und publiziert zum Wechselverhältnis von Theater und Bildender Kunst, zeitgenössischer Performative und Visual Arts, Fragen der Teilhabe, Partizipation und kollektiven künstlerischen Arbeitsprozessen. Regelmäßige Beiträge und Rezensionen in Republik.ch, Der Freitag, Der Tagesspiegel, Kunst Bulletin, Kunstforum International.