Die Ausstellung Big Thing zeigt vom 16. Oktober bis 13. November 2024 in der Burg Galerie im Volkspark künstlerische Positionen von Studierenden und Absolvent*innen der Partnerhochschule UMPRUM in Prag.
Die Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle freut sich, die Ausstellung Big Thing* der Akademie für Kunst, Architektur und Design Prag (UMPRUM) vom 16. Oktober bis 3. November 2024 in der Burg Galerie im Volkspark zeigen zu können. Im Rahmen einer hochschulinternen Biennale werden bei UMPRUM alle zwei Jahre herausragende Projekte von Studierenden und Absolvent*innen präsentiert. In der diesjährigen Ausstellung Big Thing liegt der thematische Fokus darauf, zu zeigen, wie Kunst und Design zu positiven Veränderungen in der Gesellschaft beitragen können.
Die Ausstellung Big Thing setzt sich mit aktuellen politischen, sozialen und ökologischen Herausforderungen auseinander, die bei vielen Menschen Gefühle der Ohnmacht hervorrufen. Die Ausstellung stellt die Idee ins Zentrum, dass eine Reihe von kleinen Schritten dem Erreichen einer großen Sache vorausgehen. Die künstlerischen Arbeiten spiegeln diese Überzeugung wider und zeigen auf, wie kreative Lösungen zur Bewältigung globaler Probleme beitragen können.
Die Ausstellung bietet ein breites Spektrum an verschiedenen Positionen aus Kunst und Design, die drängende Fragen reflektieren, die unsere moderne Welt definieren. Sie wagen den Versuch, greifbare und realisierbare Lösungen anzubieten, die unser Leben auf einfache, sinnvolle Weise verbessern können.
Die Ausstellung ist in vier verschiedene Kapitel gegliedert und zeigt insgesamt 25 Arbeiten der Prager Studierenden und Absolvent*innen.
Im ersten Kapitel unter dem Motto „Hilfe oder eine Lösung anbieten“ wird zum Beispiel die Arbeit Wasted Earth der Architekturstudentin Svetlana Devyatkina gezeigt, die sich mit der Frage auseinandersetzt, was mit dem Aushub von Erde geschehen kann, der bei dem Bau einer neuen U-Bahnlinie anfällt. Sie schlägt die Herstellung von Steinen aus gepresster Erde vor, die dann wiederum als umweltfreundliches Material zur Verfügung stehen können.
Im Kapitel „Wechsel der Perspektive“ beschäftigt sich Jiří Macků in Apparent Time mit der Geschichte der Zeitmessung. Fasziniert von den ausgeklügelten Sonnenuhrsystemen der Antike, hat er verschiedene Zeitmessgeräte entworfen, die die Technologie von Uhrzeigern nutzen, aber auch bestimmte Funktionen von Sonnenuhren bieten oder deren Methoden der Zeitanzeige würdigen. Damit entsteht die Möglichkeit für die Benutzer*innen, innezuhalten und über die Natur der Zeit nachzudenken, die normalerweise nur aus rein pragmatischen Gründen betrachtet wird.
Ruta Putramentaites Arbeit The Global Stomach ist hingegen Teil des dritten Kapitels „Aufmerksam zuhören“. Das Objekt stellt eine Metapher für den Magen dar und besteht aus organischen und anorganischen Abfallstoffen. Es soll zeigen, dass nichts, was weggeworfen wird, jemals aus unserem Ökosystem verschwindet. Aus dem Inneren des Magens wird ein Brief vorgelesen als Geständnis, Entschuldigung und Hommage an die Regenwürmer, die unsere Essensreste zersetzen.
Zum letzten Kapitel „Eigene Erfahrungen einbringen“ gehört Inga Khatiashvilis Arbeit Metaphorical Clothing – eine Lichtinstallation, die ein metaphorisches Kleidungsstück zeigt, das erst dann physische Form annimmt, wenn die Person in den projizierten Lichtstrahl eintritt. Durch ineinander verschlungene Zeichen des georgischen, tschechischen und englischen Alphabets präsentiert Inga Khatiashvili die verschiedenen Kulturen, zwischen denen sie lebt. Auf diese Weise bietet sie den Betrachtenden die Möglichkeit, ihre eigenen Erfahrungen, moralische Grundsätze und ihre persönliche Geschichte „anzuprobieren“.
Die Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle plant mit der UMPRUM in Prag ein weiterführendes Austauschprogramm, um Kontakte zwischen den Studierenden und Absolvent*innen beider Hochschulen anzuregen. Für die kommende Zeit ist geplant, auch Ausstellungen der BURG in den Räumen der UMPRUM in Prag zu zeigen sowie die Förderung von Projekten zwischen den Studierenden und Absolvent*innen beider Hochschulen zu intensivieren. So kann die Zusammenarbeit mit der Partnerhochschule in Prag eine wertvolle Informations- und Kommunikationsplattform für Ideen und Arbeitsweisen der Studierenden beider Hochschulen werden.
*) In Prag hieß die Ausstellung „Velká Vêc / Big Thing“.
Ausstellende
Ilya Bazhanov, Dita Buchtová,Tereza Burianová, Julie Černá, Svetlana Devyatkina, Sabina Falcmanová, Sofie Gjuričová, Thea Chatrná, Inga Khatiashvili, Jakub Kozelka, Valéria Kršiaková, Adam Kvaček, Darja Lukjanenko, Jasmína Lustigová, Mike Ma, Jiří Macků, Tomás Máčik, Ondřej Mazanec, Matej Mihályi, Petra Mikolášová, Jakub Míča, Matej Neubert, David Novák, Kristína Opálková, Natália Peterková, Mikuláš Procházka, Ruta Putramentaite, Anastázie Rainischová, Jakub Rozehnal, Šimon Schnierer, Ondřej Salava, Barbora Satranská, Filip Sobol, Ema Soukupová, David Stingl, Antónia Stretavská, Katerřna Suchánková, Kateřina Šípová, Jana Štefková, Jáchym Stulíř, Thanh Mai Tran, Tuan Trieu, Patrik Trska, Jonáš Urbánek, Valerie Vrbová, Josef Žárský, Viktória Žigmundová