Am Mittwoch, den 16. Juni, um 18 Uhr stellt Künstlerin Lizza May David im Rahmen der digitalen Vortragsreihe "Routes of Empathy" im Gespräch mit Prof. Stella Geppert ihre künstlerische Arbeit vor.
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Am Mittwoch, den 16. Juni, um 18 Uhr stellt Künstlerin Lizza May David im Rahmen der digitalen Vortragsreihe "Routes of Empathy" im Gespräch mit Prof. Stella Geppert ihre künstlerische Arbeit vor.
An unterschiedlichen Ausstellungprojekten und Kollaborationen möchte ich Beispiele aufzeigen, wie durch die Infragestellung der Autorschaft Räume der Empathie und des Perspektivwechsels evoziert werden. Ob im Dokumentarfilm oder in der Malerei – es geht um Momente, die sich der der Autorschaft entziehen, indem Nicht-Wissen als künstlerischer Prozess nutzbar gemacht wird. In der Ausstellung Bahala Ka [What do I know?] (2020) ging es mir beispielsweise darum Luft als Entität in den Arbeitsprozess einzubeziehen. „Bahala Ka“ bedeutet vom Philippinischen ins Deutsche übersetzt „Ich überlasse es Dir“ oder „Es liegt in Deiner Verantwortung“. Dabei übertrage ich kommunikative Aushandlungsprozesse auf künstlerische Fragestellungen, in diesem Fall Malerei. In der Zusammenarbeit mit Gabriel Rossell Santillàn wiederumfolgten wir den Spuren einer Bauhinia-Pflanze, um im intuitiven Prozess Fragen kolonialer Vorherrschaft und ihrer Handelsrouten nachzugehen und den Pazifischen Ozean als Ausgangspunkt unserer Recherche zu imaginieren. In Artist Unknown (2014) geht es um Malereien in philippinischen Institutionen - Was ist sichtbar und was nicht?
Lizza May David interessiert sich in ihren Arbeiten für Affekte und Momente, die sich der Darstellbarkeit entziehen und gerade deshalb immer wieder aufs Neue zu experimentellen Annäherungsversuchen führen. Dabei geht sie nicht von bestehenden binären Vereinfachungen der Welt aus, sondern vielmehr vom relationalen Denken in Kreuzungen, Wendepunkten, Überschneidungen und Verzweigungen. Ihre künstlerischen Ausdrucksformen der Malerei und Zeichnung erweitert sie oftmals um filmische Elemente und schafft auf diese Weise raumgreifende Installationen. Es sind Fragen nach Identität, Arbeit, Migration und verschiedenen Formen des Erinnerns und des (Nicht-)Wissens, denen die Künstlerin Artikulation verleiht.
Lizza May David (1975, Quezon City, Philippinen) lebt und arbeitet in Berlin. Sie studierte an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg, der École nationale supérieure des beaux-arts de Lyon (Frankreich) und an der Universität der Künste Berlin.
Mittwoch, 16. Juni 2021
18.00 Uhr
Gäste sind willkommen.
Zugangslink bitte per Mail erfragen bei marlenevollmar(at)gmx.net