“If representational visibility equals power, then almost-naked young white women should be running Western Culture.” (Peggy Phelan)

On Display zu sein bedeutet nicht unbedingt, eine machtvolle Position einzunehmen – tatsächlich produzieren vielmehr Handlungen Bedeutung, die selbst nicht sichtbar sind. Sie inszenieren Inhalte durch Vermittlungs-, Organisations- und Kontextualisierungsstrategien, und können wiederum genutzt werden, um vorherrschende Repräsentationsformen zu aktivieren und zu mobilisieren. In der Kunst begannen Strömungen wie die Institutionskritik und Performance Art seit den späten 1960er Jahren, den hegemonialen Repräsentationsraum des White Cube in Frage zu stellen. Heute wiederum erfährt der Begriff des Displays neue Relevanz, wenn auf Bildschirmen von Smartphones bestimmte Darstellungsformen zugänglich gemacht und verbreitet werden. Was also ist Display – und vor allem, was tut es?

Im Mittelpunkt des Seminars stehen die Bedingungen, Ökonomien und Politiken des Öffentlich-Werdens on display. Durch Texte, praktische Beispiele und Übungen sollen Schnittstellen von Ausstellungen und digitalen Displays erkundet und kritisch auf ihre Repräsentationsmacht befragt werden. Neben der Terminologie und Geschichte des Displays, relevanten Beispielen von Ausstellungsdisplays und Online-Usage werden darum Methoden des Rahmens, Zeigens und Verbreitens von Kunst diskutiert, um nach „postrepräsentativen“ Praktiken des fluiden, performativen Displays zu suchen.

Zugangsvoraussetzung: Lektüre der ab 11.10. zur Verfügung gestellten Texte

 

Agnieszka Roguski ist Kuratorin und Autorin aus Berlin. Mit einem Schwerpunkt auf Visuellen und Postdigitalen Kulturen sowie queer-feministischen Perspektiven promoviert sie an der Freien Universität Berlin und ist künstlerische Leiterin der M.1 Arthur Boskamp-Stiftung 2021/22.