Muse oder Macherin? Frauen in der italienischen Kunst 1400 – 1800

Die Sonderausstellung des Berliner Kupferstichkabinetts beleuchtet mit rund 90 Werken das Leben und Wirken von Frauen wie Rosalba Carriera, Artemisia Gentileschi, Elisabetta Sirani, Diana Scultori, Isabella d’Este, Christina von Schweden und anderen, deren Werke, Schicksale und enormer Einfluss auf die Kunstwelt ihrer Zeit heute teilweise vergessen sind.

In Renaissance und Barock stellten sie mit ihrer Kunst ihre Väter, Brüder und Männer in den Schatten, schufen und sammelten Werke, die in ganz Europa begehrt waren, wussten, sich zu vermarkten und Netzwerke aufzubauen. Bei den Protagonistinnen der Ausstellung handelt es sich um Künstlerinnen, die bedeutende Werke geschaffen haben, aber auch um Ehefrauen, die ihre Männer unterstützt und ihnen als Modell gedient haben, um Mäzeninnen und Auftraggeberinnen, die Kunst bestellt sowie Künstler*innen gefördert haben, um Bewahrerinnen und Sammlerinnen, die Werke aufgehoben und weitergegeben haben.

Dürer für Berlin. Eine Spurensuche im Kupferstichkabinett

Anhand von rund 130 Meisterwerken führt die Ausstellung Albrecht Dürers gesamtes künstlerisches Schaffen exemplarisch vor Augen. Dabei wird erstmals auch die facettenreiche Geschichte des Bestands selbst sichtbar gemacht. Sie führt von den Anfängen des Kupferstichkabinetts 1831 und der Reichsgründung 1871 über die Gründerzeit und die Jahre des Nationalsozialismus bis zur kriegsbedingten Teilung der Bestände und ihrer Wiedervereinigung im Kulturforum 1994. Das Berliner Kupferstichkabinett besitzt heute eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen von Handzeichnungen und Druckgraphiken Dürers. Anhand der Dürersammlung des Kupferstichkabinetts lässt sich die Bedeutung von Dürers Kunst für Berlin und die Herausbildung nationaler Kulturidentitäten vor wechselnden gesellschaftspolitischen Rahmenbedingungen aufzeigen.