Diplom, Plastik, Studienrichtung Keramik 2010

 

Alexander Schellbachs Werkkomplex „Blühende Landschaften“ nimmt Bezug auf diepostindustriellen Hinterlassenschaften der ehemaligen DDR. In seinen Plastiken und Zeichnungen versucht er durch die Kombination authentischer und fiktionaler Elemente einen neuen Umgang mit dem Topos der Industrieruine  zu initiieren.

In den von ihm angefertigten Plastiken werden keramische Abdrücke gefundenerMotorenfragmente mit originalen Maschinenbauteilen collagiert und so in einen fiktionalen Zusammenhang überführt. Im Prozess des Brennens nähern sich dieunterschiedlichen Materialien optisch einander an. Das Zusammenwirken vonkeramischer Unschärfe und der Patinierung des Metalls erweckt den Anschein starker Benutzung und verweist so auf die regional längst verschwundene industrielleMassenfertigung.

Die detailgenauen Kohlestiftzeichnungen beschreiben hingegen einen authentischenarchitektonischen Rahmen, in den zum Teil die erfundenen Maschinen, zum Teil fiktionale Elemente integriert werden. Es entstehen klaustrophobische Raumkonstellationen und verstörende Zeitzeugnisse, denen bisweilen ein romantischer Unterton anhaftet. Damit werden die Bilder von reinen Dokumentationen in eine Collage unterschiedlicher Realitäten transformiert, die der individuellen Sicht des Künstlers Ausdruck verleiht.