WiSe 24/25 M.A. Marieke Schwartz

Wie kann ich eine gestalterische Praxis entwickeln, in der ich die Atmosphäre von Fotografien ins Textile übersetze?

Ausgehend von neun eigenen analogen und digitalen Fotografien, die zu unterschiedlichen Zeiten an unterschiedlichen Orten entstanden sind und bereits als Grundlage des schriftlichen Teils dieser Arbeit dienten, wurden neun textile Flächen am Schaftwebstuhl entwickelt. Von zentraler Bedeutung ist hierbei das Erleben von Resonanz: in den Momenten des Erlebens meiner direkten Umgebung – dem städtischen Raum – und des Fotografierens, bei der Rezeption der Fotografien, als Ausgangspunkt für die Arbeit mit dem Textilen und als Schlüsselmoment im Prozess der Textilentwicklung.

Das Arbeiten am Handwebstuhl sowie die Umsetzung aller Gewebe an derselben Kette in Leinwand und Leinwandableitungen ermöglicht ein Herausarbeiten jener Faktoren, die die Stimmung des jeweiligen Fotos ausmachen: feine Unterschiede in Farbwahl, Material, Bindung und Struktur und ihrem Verhältnis zueinander, die unmittelbar Einfluss auf Qualität und ästhetische Gesamtwirkung im Gewebe haben. Durch diesen Materialisierungs- und Translationsprozess vorangegangener Eindrücken werden neue visuelle und taktileWahrnehmungen geschaffen.