Bachelorarbeit, Schrift und Typografie bei Prof. Andrea Tinnes, WiSe 2010/11
Horst ist eine Gebrochene Monospace. Die Schrift ist aus einem ästhetisch-handwerklichem und gestalterischem Interesse entstanden, dem Zwiespalt, diese dekorativen, ausholenden Formen auf dicktengleiche Typen zu pressen. Historische Gebrochene Schreibmaschinenschriften weisen ein lückenhaftes, weit laufendes Schriftbild auf. Der Grund dafür liegt in den großen Kontrasten der Proportionen von Minuskeln, Majuskeln und den Ligaturen.
Anlass für die Gestaltung war der Erwerb einer Fraktur-Schreibmaschine. Das Schriftmuster meiner Olympia SM 5 mit Typen der »Kleinen Fraktur« zeigte mir, wie reizvoll es ist, dieses Thema zu bearbeiten.
Horst gibt es in zwei Schnitten, Horst und Horst Bold.
Besonderheiten sind die frakturtypischen Ligaturen, wie sie auf Schreibmaschinen mit Frakturtypen zu finden sind oder die Verwendung der Null als »o«. Dies wurde auf Kleinschreibmaschinen standardmäßig getan um Zeichen zu sparen, jedoch fällt es im Fraktursatz eher auf, da das »ö« auf der eigentlichen gebrochenen Form basiert. Der Bold Schnitt ist auf einem Prinzip generiert, wie man es von Typenradmaschinen kennt. Bei diesen konnte man einen dickeren Schnitt erzeugen, mit Hilfe einer Befehlstaste, die beim Anschlag einer Type, diese knapp horizontal versetzt zwei Mal abdruckt.