Diplom, Plastik, Studienrichtung Keramik, 2015
Lena Biesalski
"Familie als Lebensraum – eine fotografische Bindungsstudie"
Diplomverteidigung am 28.11.2015
Die Familie als täglicher Lebensraum des Menschen ist Gegenstand meiner
künstlerischen Arbeit. Ich erkenne diesen Lebensraum als ein System. Mit meinen Bildern
suche ich nach einer Metapher für dieses System, nach einer optischen Übertragung für
die Wechselwirkungen, die in familiären Gefügen stattfinden.
Vier Serien zu verschiedenen Beziehungskonstellationen zeigen unterschiedliche
Variationen ebendieser: durch Nähe und Distanz, Körpersprache und Blickkontakt werden
Möglichkeiten zwischen-menschlicher Beziehungen sichtbar. „Die Liebe“ zeigt mehrere
Stadien der Paarbeziehung. „Die Mutter“ zeigt mögliche Emotionszustände, Haltungen
und Handlungsspielräume innerhalb der Mutter-Kind-Bindung. Die schriftliche Arbeit geht
an dieser Stelle auch detailliert auf die Vater-Kind-Bindung und die Möglichkeit einer Vater-
Kind-Serie ein. „Die Geschwister“ stellt die enge Verbindung von Geschwistern im
Erwachsenenalter dar. In dieser Serie klingt die Thematik der letzten Serie bereits an: „Der
Tod“ gibt eine Idee von dem Fortgang der Beziehung zu einem Menschen, zu dem im
Leben eine starke Verbindung bestand, über dessen Tod hinaus.
Die traditionelle Auffassung des Familienbegriffes soll in meiner Arbeit an mehreren
Stellen hinterfragt, jedoch nicht ad acta gelegt, sondern vielmehr auf ihre Gültigkeit und
Sinnhaftigkeit für die heutige Zeit überprüft werden. Auf ähnliche Weise sollen auch
moderne Anschauungsweisen der Familie als soziale Einheit untersucht werden. Auf diese
Weise forsche ich nach allgemeingültigen, zeitunabhängigen Aspekten im
Familienverband.