Diplom, Plastik, Studienrichtung Keramik, 2014
Am Ende des Wachstums stellen sich im Körper andere Wachstümer ein. Diese Wachstümer sind vom Menschlichen Denken meist negativ behaftet. Das Wort Auswuchs ist bei den meisten Menschen meist als „krankhaft“ im Gebrauch. Das Leben wächst in ungeahnten Bahnen und findet irgendwann sein Aus. Doch kann man meistens noch ein Wachstum finden, welches ungehindert und unaufhaltsam aus dem Körper heraus oder auch in den Körper hinein wächst. Dieser Auswuchs zeichnet sich durch Andersartigkeit aus. Ein fremder Wuchs in der Natur. Das Leben / Schöne / Bekannte / Ordentliche wird von den meisten Menschen als Gut eingestuft und der Tod / das Perverse / Fremde / Abnorme macht dem Menschen Angst. „...das Allerschlimmste sei für sie, bald zu sterben, das Zweitschlimmste überhaupt einmal zu sterben.“[1] Diese Angst ist durch den Schmerz begründet, welcher durch einen Verlust ausgelöst wird. Jedoch ist unweigerlich der letztendliche Verlust alles Geliebten, auf den Ursprung und das Ende von Allem zurückzuführen.
Woraufhin der Mensch Gegenmaßnahmen ergreift. Um jedoch diese Fremdartigkeit in ein offenes Feld zu rücken, ist die Kunst da. „Die Kunst ist Geschichte in dem wesentlichen Sinne, dass sie Geschichte gründet.“[2] Die Kunst bringt das vor Augen, was noch nicht bewiesen sein muss. Was nicht heißen soll, dass die Kunst irgendwann von der Wissenschaft eingeholt wird. Sondern im Gegensatz zur Wissenschaft, welche immer auf der Suche nach Beweisen sucht, als Entdecker neuer Sphären fungiert, frei nach dem Motto, „Was noch nicht ausgesprochen werden kann, kann dennoch gemalt oder gezeichnet werden“. Kunst hilft neue Ansätze zu finden und schafft dafür einen angenehmen Rahmen. Die Kunst verdankt ihre heutige Freiheit den Menschen, welche ihr Leben dafür gaben ihren Geist zu verbreiten. In Anbetracht derer, welche auf der Suche nach neuen Ansätzen, im damaligen allgemeinen Sprachgebrauch ebenfalls als Auswüchse der Menschheit bezeichnet wurden, versucht diese Arbeit nahe freundschaftliche Schönheit in ein solch negativ behaftetes Substantiv zu füllen und den Menschen Vertrauen zu geben, Vertrauen zur Natur und Vertrauen ins Wachstum, gegen die „Urverdrängung“[3], auch wenn ein Ende zu nahen scheint.