Lotte Buch "Ortswechsel"
Diplom, Plastik, Studienrichtung Keramik, 2016
Ich stelle in meiner praktischen und schriftlichen Diplomarbeit abstrakte, keramische Elemente meinen individuellen Erlebnissen einer konkreten Reise gegenüber. So möchte ich auf verschiedenen Ebenen beim Betrachten und Lesen Assoziationen wecken.
Das Entdecken auf meinen Wegen ist dabei zu einem wichtigen Thema geworden. Ich knüpfe mit meiner Arbeit an diese Erfahrungen an. Ich spiele mit Fiktivem und Realem und möchte so eine Vorstellung von meiner erlebten Wirklichkeit vermitteln, die mit der Realität nicht immer zu tun hat. Ich versuche in meinen Arbeiten keine Landschaften oder konkrete Geschehnisse nachzustellen. Ich sammle Strukturen. Diese sind einfache, eigenständige Symbole und Metaphern für die von mir erlebten Situationen, Orte und Begegnungen.
Meine keramischen Bausteine sind aus der konkreten Reiseanregung entstanden und haben sich dann weiterentwickelt. So sind für mich formale Aspekte ausschlaggebend bei der Gestaltung. Aus dem Besonderen wurde das Allgemeine. Von dem Gegenstand blieb die Struktur. Der Kubus funktioniert als eigenständige Gestaltung, aber in Kombination mit den anderen ergibt sich erst die kompositorische Spannung. Dabei entsteht Gegensätzliches, wie Ruhe und Bewegung, Raues und Glattes oder Schwebendes und Lastendes. So wirkt die Arbeit abgeschlossen, auch wenn das Konzept „Veränderung“ ist.
Die gebauten Kuben schaffen einen Innenraum, der mal offen und mal geschlossen ist. Ich konstruiere neue, zum Teil fremd wirkende Gebilde. Was entsteht ist eine abstrakte architektonische Formensprache. Durch Öffnungen verzahnen sich Außen- und Innenraum. Der Lichteinfall macht diesen Vorgang sichtbar und die Schatten beschreiben die plastische Kontur.