Kurzprojekt
2 wöchige Fachaufgabe, Wintersemester 2009/2010
bei Prof. Vincenz Warnke
1. Studienjahr
Es war einmal ein Tischlein, das sich deckte, ein Knüppel
sprang aus einem Sack, verprügelte unliebsame Böse und
ein tapferes Schneiderlein erledigte gleich sieben auf einen
Streich. Diese wunderbaren Begebenheiten sind Märchen
und schildern eine „Kunde“, eine „Nachricht“, welche
losgelöst ist von Zeit und Ort, in der Naturgesetze außer
Kraft treten, Pflanzen, Tiere und Gegenstände zum Leben
erwachen, sprechen, handeln und Verwandlungen aller Art
vollziehen. Am Ende werden die Fleißigen und Mutigen –
also die Guten – belohnt und siegen über Faulheit, Bosheit,
Hass und Hochmut.
Märchen waren hier der Ausgangspunkt der Fachaufgabe
und bildeten den narrativen Rahmen für die gestalterischen
Interventionen der Studierenden. Es war Aufgabe in den
bekannten Erzählungsstrang der Geschichte gestalterisch
einzugreifen und ihn so auf neue fabelhafte Art und Weise
zu verändern. Am Anfang des Prozesses sollte das Geschehen
einer Analyse unterzogen werden, um weitergehend
der Heldenfigur ein hilfreiches Objekt, einen Gegenstand
zu entwerfen, welcher ihr beim Lösen eines Problems von
Nutzen sei. So konnte den Helden den Schwachen oder
Suchenden „geholfen“ werden, in dem ein gestaltetes Stück
Moderne in die Erzählung eingefügt und Altbekanntes in
überraschend Neues verwandelt wurde.