Masterthesis von Sebastien Millot im Editorial Design

Das Editorial Projekt On Ideas for a Ludic Society funktioniert als interaktives Buch, welches dem Leser durch die Ansammlung kleiner Spiele erlaubt, das Buch und seinen Inhalt umzuschreiben. Der Leser kann den Inhalt nach seinen Vorstellungen umgestalten. Er wird zum Akteur und Spieler, sobald er sich entscheidet, den Regeln, die jedes Kapitel einführt, zu folgen oder eben nicht.

Jedes Exemplar beinhaltet ein kleines Toolkit, welches jeder Teilnehmer benutzen sollte, wenn die Anleitung dies erfordert. Diese Werkzeuge erlauben ihm auch, Teile oder Elemente des Texts zu löschen, hervorzuheben, zu unterstreichen, einzukreisen oder zu verbinden und somit eine neue Bedeutung herzustellen.

Die Idee ist, dass ein Exemplar nicht nur von einer Person bespielt werden sollte, sondern von vielen, so vielen wie möglich im Rahmens der Lesbarkeit des Inhalts. Die erste Person erhält das Buch und soll die verschiedenen vorgeschlagenen Spiele ausführen. Wenn er oder sie das Buch gelesen und gespielt hat, gibt diese Person das Buch an die nächste Person, entweder ein/e Fremde/r oder ein/e Freund/in, von dem/r er oder sie sich wünscht, am gemeinschaftlichen Prozess teilzunehmen.

Die fortdauernde erneuernde Handlung der Teilnehmer verändert den Inhalt des Buches ständig auf unvorhersehbare Weise und gestaltet die visuelle Erscheinung der Seiten zufällig.

Das Buch behandelt Themen wie soziales Spiel, das Recht auf Stadt nach Henri Lefebvre und die Nutzung des öffentlichen Raums in unserer heutigen Gesellschaft.

Ziel ist es, eine Diskussion über die Gestaltung unserer Städte und die Nutzung des öffentlichen Raums anzustoßen. Indem die Leser einbezogen werden, werden sie zu Teilnehmern, die das Recht haben, das Objekt, die Gestaltung und den Inhalt zu transformieren