Viele Kirchen stehen leer – doch sie bieten Potenzial für neue Nutzungskonzepte. Zeitgenössische Kunst kann diese Räume transformieren, ohne ihre historische Bedeutung zu verlieren.

Viele Kirchen stehen leer – doch sie bieten Potenzial für neue Nutzungskonzepte. Zeitgenössische Kunst kann diese Räume transformieren, ohne ihre historische Bedeutung zu verlieren.
Das Masterprojekt von Berit Bührmann, Constantin Carstens und Martin Nielebock war eingebettet in ein praxisorientierten Projektseminar zum Thema
Nutzungspartnerschaften und Begegnungen
Ein Projektseminar im Kreis Müritz
geleitet von Prof. Dr. Nike Bätzner und Dr. Klaus-Martin Bresgott
Zwischen März und September 2024 wurden in sieben Dorfkirchen im Kreis Müritz, Mecklenburg, offene Ateliers und künstlerische Werkpräsentationen verwirklicht.
Zum Kontext:
In Deutschland stehen 70 % der Pfarrhäuser, 50 % der Gemeindezentren und 30 % der Kirchen leer – und warten auf eine neue Nutzung. Zum Teil handelt es sich um historischen denkmalgeschützten Bestand. Wie mit diesen Gebäuden umgehen? Die Kirchengemeinden sind offen für Ideen und Partnerschaften, für Zwischennutzungen oder auch eine neue, gemeinsame Nutzung.
Im Sommersemester werden wir uns mit mittelalterlichen Dorfkirchen im Kreis Müritz, Mecklenburg-Vorpommern, auseinandersetzen. Was erzählen uns die Räume? Was die Menschen? Wie können wir beidem begegnen?
Vom 12. bis 19. Mai 2024 waren wir in ausgesuchten Kirchen der Gemeinden Rittermannshagen und Gielow vor Ort, vor allem in weniger genutzten Kirchen des Pfarrsprengels wie in Lansen und Alt Schönau, aber auch in Groß Gievitz. In einem offenen Prozess wurden dort Werke, Installationen, gemeinschaftliche Essen umsetzen. Die Kirchenräume waren als offene Atelier zu nutzen und ermöglichten Begegnungen. Gemeinsam entwickelten Studierende unn Lehrende (auch schon im Vorfeld) Szenarien, die dann individuell oder in kleinen Gruppen ausgestaltet wurden. Konkrete künstlerische Arbeiten wurden gezeigt, Klangräume entwickelt, Begegnungsorte und künstlerische Interventionen geschaffen.
All das wurde am Pfingstsamstag, 18. Mai 2024, im Rahmen einer Vernissage und im Kontext des landesweiten Projektes „KunstOffen“ der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Arbeiten der Studierenden konnten bis zum Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 8. September 2024, erkundet werden.
Das Vorhaben wurde umgesetzt in Kooperation mit dem Kulturbüro des Rates der Evangelischen Kirchen Deutschlands, Berlin. Es handelte sich um ein Pilotprojekt zur temporären Neunutzung im Kontext von Nutzungspartnerschaften zugunsten offener und aktiv besuchter Kirchen auf den 31. Evangelischen Kirchbautag 2025 und wurde mit Unterstützung der Kirchengemeinden Rittermannshagen und Gielow maßgeblich vom Freundeskreis Kinokirche Lansen und dem Förderverein Kirche Groß Gievitz e.V. getragen. Verantwortlich waren hier, neben Klaus-Martin Bresgott vom Kulturbüro des Rates der EKD, Matthias Hartig für den Freundeskreis Kinokirche Lansen und Martin Gutsch für den Förderverein Kirche Groß Gievitz e.V.