Resiliente Materialien und Produktion mit, durch und für Insekten

Resiliente Materialien und Produktion mit, durch und für Insekten
Wir beschäftigten uns mit Insekten – als Materiallieferanten, als Produzenten, als Recycler – als Partner auf der Suche nach resilienten Strategien im Umgang mit Materialien. Insekten kommen in einer unglaublichen Vielfalt vor – einige hochspezialisiert, einige extrem anpassungsfähig. Insekten werden oftmals übersehen und ebenso unterschätzt. So ist es kein menschliches Phänomen, Landwirtschaft zu betreiben: Ameisen halten Blattläuse und kultivieren Pilze in großangelegten, wohltemperierten Hallen; Wespen drucken mit wasserfestem Papier komplexe dreidimensionale Geometrien. Käfer und Schmetterlinge schimmern in beeindruckenden Farben – auch ohne Farbstoffe oder Pigmente. Mehlwürmer verdauen EPP. Leider sind viele Arten vom Klimawandel bedroht. Einige jedoch werden auch profitieren. Begegnen wir diesen mit Sorge vor Plagen und Ungeziefer oder sehen wir sie als Chance, gemeinsam zukunftssichernde Strategien zu entwickeln? Wir setzten uns zudem mit dem Begriff der Resilienz auseinander und veranstalteten dazu das Symposium FutureFever mit den Fragen: Was heißt es, widerstandsfähiger mit Krisen umzugehen und welche Krisen sind gemeint? Wie können wir resilienter gestalten? Was können wir von Insekten lernen?
Schlussendlich entwickelten die Studierenden resiliente Materialstrategien und Produktionsweisen von, mit und für Insekten.
Die Ergebnisse stellen wir im November 2024 zusammen mit dem anschließenden Semesterprojekt The Plant Project – Resilience Part II in der Ausstellung Zukünfte: Materialien und Design von morgen im GRASSI Museum für angewandte Kunst aus.
Vor dem Hintergrund aktueller und zukünftiger Krisen fragten wir uns in den beiden Semesterprojekten The Insect Project und The Plant Project, wie wir Produkte, Materialien, Lieferketten und Systeme anpassungsfähiger und krisensicherer gestalten können. Wie kann Transformation zur Gewohnheit werden? Und wie kann Gestaltung dazu beitragen?
Ausgangspunkt stellte in beiden Projekten die Ressourcennutzung dar: Wir betrachteten Insekten und Pflanzen dabei nicht nur als alternative, nachwachsende Rohstoffe, sondern vor allem als Partner für resiliente Strategien.