Semesterprojekt
Komplexes Gestalten, Wintersemester 2020/2021
bei Prof. Vincenz Warnke und MA Moritz Schauerhammer
ab 3. Studienjahr Bachelor, ab 1. Studienjahr Master
STROM ist Energie, setzt Dinge in Bewegung, erzeugt Licht, Bilder, Farben und Töne. STROM bedeutet zunehmend aber auch strukturellen und ökologischen Wandel und die Veränderung vieler Lebensbereiche. STROM ermöglicht neue, globale Kommunikationswege, Informationsfluss sowie interagierende Netzwerke. Dabei kann STROM nicht nur aus der Steckdose strömen, sondern ist auch als vielschichtige Metapher zu verstehen (Wind-, Wasser- und Gedankenströme, Zu- und Abstrom von Bevölkerungsschichten etc.) – es kann also hier auch bewußt einmal gegen den STROM oder die Zeitströmungen geschwommen werden. STROM ist vielseitig, vielschichtig, wechselhaft, verbindet und vernetzt. STROM ist grenzüberschreitend, lebensnotwendig, ist Zukunft und darum unser Thema.
In diesem Semesterprojekt setzten sich die Studierenden intensiv und fantasievoll mit STROM auseinander – sei es produktorientiert, konzeptionell oder prozesshaft. Dies konnte sich im Erfinden neuartiger Dienstleistungen, in der Konzeption von veränderten Handlungs- oder Nutzungsstrategien ebenso äußern wie in der Gestaltung von alltagsbezogenen Produkten, der Visualisierung von Szenarien oder der Initiierung und Moderation realer Netzwerke und ihrer Kommunikationsbeziehungen.
Den Auftakt verbrachten wir im E-Werk Luckenwalde. Pablo Wendel, Künstler und Kurator von »performance electrics« bot uns Einblick in seine Arbeit und die Möglichkeit zur aktiven Teilhabe an der Entwicklung des Campus Luckenwalde durch die Erarbeitung räumlicher Konzepte während eines einwöchigen Workshops vor Ort.
"Performance Electrics gGmbH ist mehr als nur ein Stromanbieter. Mit neuen, künstlerischen Ansätzen produzieren wir Kunststrom – Strom, der mit zahlreichen Projekten an wechselnden Standorten produziert wird. Temporäre Aktionen im öffentlichen Raum sowie dauerhafte Installationen gewinnen den Kunststrom, der in das öffentliche Netz eingespeist wird und nur über Performance Electrics bezogen werden kann.
Pablo Wendel gründete 2012 die Performance Electrics gGmbH als Stromanbieter zur Produktion und Distribution von Kunststrom – Strom, der auf vielfältige Art durch und mit Kunst produziert wird.
Die Struktur von Performance Electrics lässt sich über die Metapher des Netzes veranschaulichen: Designer, Architekten, Künstler und Kunsthistoriker beteiligen sich teils projektbezogen, teils dauerhaft an verschiedenen Standorten wie Berlin, Stuttgart, Brüssel oder São Paulo an der Produktion von Kunststrom. Die Zentrale, in der die Forschung und Entwicklung stattfindet, befindet sich in den Wagenhallen in Stuttgart. Durch seine vielen unterschiedlichen Kooperationspartner kann Performance Electrics an der Schnittstelle zwischen Wirtschaft, Politik, Kultur und Wissenschaft agieren. So entsteht ein Netzwerk, das Energien zwischen Kunst, Technologie und Wirtschaft transferiert und synthetisiert."
Teilnehmende:
Luis Braun / Felix Cordes / Yanru Chen / Lena Eichhorn / Sanghee Kang / Katharina Michnik / Julia Müll / Viola Nauck / Magdalena Neynaber / Johannes Vondey / Jon Starck / Alexia von Salomon / Luc Sohrmann / Xue Song / Parinati Tamboli / Florentine Voigt / Lilian Walters / Alina Weber