Initiator: Julia Kurz
Unter der Leitung von Johannes Paul Raeter
Workshop und performative Exkursion zum Thema Psychorealismus
vom 17. bis 22. Februar 2016.
Exkursionsleitung Johannes Paul Raeter
Besuchte Orte IKEA (Leipzig), Flughafen (Halle/Leipzig), Leuna Werke
Teilnehmende Anna Herbert, Benno Brucksch, Magdalene Neynaber, Thomas Brück, Laura Held, Paul Stiegel, Lisa Hillers, Marie Grunevald, Svenja Hinzmann, Philine Kuhn, Lydia Kluge, Nicole Wycisk, Marie Elena Ehrler, Hermann Beucke, Sophie Kurzer,
Jasmine Große
Psychorealismus
Der Workshop und performative Exkursion lässt sich in 3 unterschiedliche Abschnitte gliedern: Vorbereitung, Handlung, Auswertung.
Zu Beginn stellten sich alle Beteiligten vor und wir sprachen über die jeweiligen Vorstellungen, Erwartungen und Wünsche. Dabei wurde ziemlich schnell deutlich, dass die angewandten Begrifflichkeiten, im besonderen der Begriff Performance, gemeinsam besprochen werden sollte, war er doch von Person zu Person mit anderen Inhalten belegt und wurde dadurch auch unterschiedlich verstanden. Wir unterhielten uns über Erfahrungen und prägende Eindrücke die jeder Einzelne bisher in diesem Bereich erlebt hatte und konnten uns dadurch mehr und mehr ein Bild von den Positionen der anderen machen.
Nach der hochschulöffentlichen Präsentation Johannes Paul Raethers wurden in der Gruppe die Möglichkeiten des bereitgestellten „Werkzeugs“ erörtert. Dabei handelte es sich um eine Ausrüstung, die einen Sender (mit Mikrofon) und 16 Empfängern mit den dazugehörigen Kopfhörern beinhaltete. Dieses Equipment ermöglichte es uns als Gruppe, von außen unbemerkt, verbunden zu bleiben und uns zu verständigen. Die Auseinandersetzung mit den dadurch resultierenden neuen Möglichkeiten, wurde in der Vorbereitungsphase, in 3 Gruppen, vertieft. Dazu beschäftigten wir uns mit den Forschungen einer anderen Künstlergruppe, mit möglichen Inhalten zukünftiger Handlungsanweisungen über den Sender sowie der erwähnten Technik.
Der nächste Abschnitt umfasst die 3 Exkursionstage des Workshops. An diesen Tagen agierten wir gemeinsam als Gruppe, verbunden durch das Equipment, an drei unterschiedlichen aber öffentlichen Orten, mittels Handlungsanweisungen, die immer von wechselnden Teilnehmern über den Sender an die anderen übermittelt wurden. Bei den Orten handelte es sich um einen Park, das Einrichtungskaufhaus Ikea (Leipzig), den Flughafen Halle/ Leipzig, sowie die Leuna Werke. Diese öffentliche Räume haben unterschiedliche Qualitäten und bestimmen durch ihre jeweilige Funktion oft spezielle Verhaltensweisen ihrer Besucher. Diesen Rahmen galt es leicht zu verrücken. Diese „Ausflüge“ wurden von uns als Forschungsreisen verstanden in denen wir die Auswirkung auf uns sowie unsere Umgebung durch unsere Handlungen und unser Verhalten beobachten konnten.
Am letzten Tag wurden die Ereignisse und Erfahrungen zusammengetragen, protokolliert und teils individuell teils gemeinsam ausgewertet.
Es war beeindruckend, erleben zu können wie schnell eine Verschiebung der Wahrnehmung und damit auch der Realität, zu initiieren ist und wie „wenig“ es dazu benötigt.
Der Kurs beinhaltete theoretische sowie praktische Elemente und zeigte deutlich auf, das Performance nicht ausschließlich eine ausgeführte Aktion beinhaltet sondern auch einer guten Vorbereitung sowie Auswertung bedarf, damit eine künstlerische Entwicklung/ ein künstlerischer Prozess vorangetrieben werden kann.
Text: Svenja Hinzmann
Dieses Vorhaben wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unter dem Förderkennzeichen 01PL12066 gefördert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt beim Autor.
„Burg gestaltet!“ – ein Projekt des gemeinsamenBund-Länder-Programms für bessere Studienbedingungen und mehr Qualität in der Lehre, des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle.