Das Projekt „Falscher Hase – Bugs‘ Bunny“ von Carolin Schulze wurde mit dem Bundespreis Ecodesign 2015 in der Kategorie Nachwuchs ausgezeichnet.

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Am 23. November 2015 vergaben Bundesumweltministerin Barbara Hendricks und Maria Krautzberger, Präsidentin des Umweltbundesamtes, in Berlin den Bundespreis Ecodesign 2015. Carolin Schulze, Masterstudentin im Industriedesign, wurde für ihr Projekt „Falscher Hase – Bugs‘ Bunny“ in der Kategorie Nachwuchs ausgezeichnet.

Aus 10 kg Futtermittel kann man 1 kg Rindfleisch gewinnen – oder aber 9 kg Insektenfleisch. Der „falsche Hase“ aus Mehlwürmern gibt Insektenfleisch eine neue Form, sodass es kaum von konventionellem Fleisch unterscheidbar ist. Was für westlich geprägte Menschen gewöhnungsbedürftig erscheint, könnte die Welt ernähren und die negativen Folgen der Viehwirtschaft mindern. Ein großer Vorteil ist auch die einfache Haltung der Insekten.

Jurystatement:
„Das visionäre Pilotprojekt „Falscher Hase – Bugs‘ Bunny“ hat die Jury begeistert. Design nicht nur für die Optimierung singulärer Themen, sondern als eine Disziplin zu begreifen, die hilft, zivilisatorische Probleme zu lösen, ist eine generalistische Herangehensweise. Carolin Schulze produziert aus Insekten eine formbare Masse, die über einen 3D Food-Drucker zu bekannten Nahrungsmittelformen verarbeitet wird und die Insekten in einen neuen 'Aggregatzustand' befördert. Insekten zu Nahrung zu verarbeiten kann bekanntermaßen in Zukunft Welternährungsprobleme lösen – deshalb kann diese progressive Arbeit als äußerst zeitgemäß und zukunftsweisend gelten.“ (Werner Aisslinger)

Bundesumweltministerin Hendricks betonte: „Wir wollen mit dem Bundespreis Ecodesign die ökologische Produktgestaltung voran bringen. Nachhaltiger Konsum beginnt nicht erst mit einer Kaufentscheidung, sondern bereits bei der Gestaltung. Ein Großteil der Umweltwirkungen von Produkten, im Einzelfall bis zu 80 Prozent, wird bereits bei der Gestaltung vorbestimmt. Verbraucherinnen und Verbraucher werden nur dann in großer Zahl zur ökologischen Alternative greifen, wenn sie langlebiger, besser und attraktiver ist als die herkömmliche Konkurrenz. Wir wollen nachhaltigen Konsum in den Alltag bringen. Für die Konsumentinnen und Konsumenten soll die Wahl der nachhaltigeren Alternative zu einer Selbstverständlichkeit werden, die nicht vom Geldbeutel abhängen darf.“

Die Umwelt- und Designexperten der Jury haben aus insgesamt 288 Einreichungen in den Wettbewerbskategorien Produkt, Konzept, Service und Nachwuchs 33 nominierte Projekte ausgewählt. Von diesen wurden acht Projekte mit dem Bundespreis Ecodesign 2015 ausgezeichnet – zwei in der Kategorie Nachwuchs. Die Nachwuchspreise sind mit jeweils eintausend Euro dotiert.

Außerdem erhielt Carolin Schulze für ihre Arbeit den Future Award 2015 in der Kategorie Sustainability, sowie den dritten Preis im Rahmen des Bestform Award 2015. Darüber hinaus wurde ihr Projekt 2014 zweifach mit dem GiebichenStein Designpreis ausgezeichnet,  sowohl in der Kategorie „Interessantestes Experiment“, als auch mit dem GiebichenStein der Freunde, der vom Freundes- und Förderkreis der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle e.V. verliehen wird.