Nadine Härting und Marleen Schönfelder wurden jeweils mit einer Anerkennung des aed Neuland 2021 ausgezeichnet.
Aus über 500 Bewerber*innen erhielten die beiden Burg-Studentinnen Nadine Härting und Marleen Schönfelder eine Anerkennung beim Nachwuchspreis für Gestalter*innen aed Neuland 2021.
Die Arbeit Nullwertarchiv der Kommunikationsdesign-Studentin Nadine Härting erhielt im Bereich Communication Design eine Anerkennung. Das Projekt entstand im Studiengang Kommunikationsdesign im Schwerpunkt Typografie unter Betreuung von Prof. Andrea Tinnes und Pierre Pané-Farré.
Marleen Schönfelder, Studentin der Innenarchitektur, wurde ebenso mit einer Anerkennung im Bereich Exhibition Design + Interior Design für ihre Arbeit Entlang der Gleise – ein Umnutzungskonzept für das Stellwerk BT in Halle (Saale) ausgezeichnet. Betreut wurde das Projekt als Masterarbeit von Prof. Rita Rentzsch.
Über das Projekt Nullwertarchiv
Nullwert ist ein persönliches Archiv, welches aufgefundene alltägliche Ephemera und Artefakte sammelt, ordnet und archiviert. Es beschäftigt sich mit dem Wert und Nicht-Wert von Dingen und dem grafischen Potenzial von vermeintlichem Müll. Es soll anderen Gestalter*innen als Denkanstoß und Inspirationsquelle dienen. Der Titel Nullwert unterstreicht dabei nicht die negativ behaftete Rolle von Müll oder zielt auf die Abwesenheit eines Wertes ab. Vielmehr markiert er den Wendepunkt, an dem ein Objekt in die Kategorie des Mülls transferiert. Ab diesem Punkt rückt er in den Fokus des Archivs. Neben physisch gesammelten Fragmenten Ephemera und Artefakte, beinhaltet die Arbeit in der Sektion Theorie auch eine Bibliografie, sowie Sammlung von Texten und Gestalter*innen zur Thematik Abfall als Denkobjekt. Dazu soll eine Serie von Interviews einen Einblick in persönliche Wertzuschreibungen von Dingen und Müll ermöglichen. Die Sektion Re-Use legt das Potential von Müll durch Aneignen der gefundenen Materialien, sowie Aufzeigen verschiedener Anwendungsmöglichkeiten offen. Ein digitales Archiv ermöglicht den Zugang zu den einzelnen Fundstücken und den dazugehörigen Informationen. Mittels Schlagworten kann gezielt nach Kategorien, Materialien, Formen oder auch Farben selektiert und neu geordnet werden. Zudem findet das Archivmaterial in einer Reihe von Plakaten Anwendung.
Über das Projekt Entlang der Gleise – ein Umnutzungskonzept für das Stellwerk BT in Halle (Saale)
Durch die schnell voranschreitende Modernisierung des Schienenverkehrs sind Bauwerke der Deutschen Bahn einem tief greifenden Wandel unterworfen. Die Handbedienung von Weichen wich seit 1986 einer fernbedienten Steuerung. Da für Weichensteller kein Bedarf mehr besteht, sind heute vor allem Stellwerke vom Aussterben bedroht. Auf der Berliner Brücke in Halle stehen häufig Menschen und fotografieren Züge. Um den sogenannten »trainspotters« und ihrem Hobby einen alternativen Raum als die zugige Brücke bieten zu können, soll in dem ehemaligen Stellwerk im Gleisbett darunter ein Ort dafür entstehen. Die Idee ist, sowohl eine Unterkunft als auch eine Ausstellung in dem Gebäude unterzubringen.
Mehr zum aed Neuland Preis
Der aed ist eine von seinen Mitgliedern getragene, gemeinnützige Initiative mit dem Ziel die Gestaltungskompetenz in der Region Stuttgart – vom Produkt- und Grafikdesign über Multimedia und Engineering bis hin zur Architektur — zu fördern und der Öffentlichkeit nahezubringen. Mit Unterstützung der Karl Schlecht Stiftung wurde der interdisziplinäre Nachwuchswettbewerb aed Neuland ins Leben gerufen und 2021 zum achten Mal ausgelobt. Die Jury hat aus 508 Anmeldungen insgesamt 50 Preisträger*innen in fünf Kategorien ausgewählt. Die Preisträger*innen wurden bei der Preisverleihung am 15. Juni 2021 das erste Mal der Öffentlichkeit präsentiert.