Zweimal den zweiten Platz gewannen der „Spieleideenautomat“ vom Büro für Sinn und Unsinn sowie die nachhaltigen USB-Kabel vom Unternehmen Vireo.de – recable.it. Als Vision des Jahres wurde ein Projekt von Industriedesign-Student Max Greiner ausgezeichnet.
Die Bestform-Awards des Landes Sachsen-Anhalt 2021 wurden verliehen. Gleich drei Projekte von Alumni und Studierenden der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Hallle zählen zu den Gewinner*innen.
Den zweiten Platz vergaben die Juroren in diesem Jahr zweimal. Das Büro für Sinn und Unsinn, bestehend aus den Burg-Absolvent*innen des Spiel- und Lerndesigns Willy Dumaz, Max von Elverfeldt, Charlote Janus und Lea Sonder, erhielt die Auszeichung für ihren „Spielideenautomat“. Nach vorherigen Angaben druckt dieser per Knopfdruck einen Zettel mit einem passenden Spiel aus. Dafür greift der Automat auf eine Datenbank von mehr als 100 Spielanleitungen zurück. Im Bauhaus Museum Dessau wurden anhand eines solchen Automaten bereits knapp 90.000 Spielvorschläge ausgegeben. Das Büro für Sinn und Unsinn möchte damit „den neugierigen Blick auf die Welt, Kreativität und Experimentierfreude fördern“. In der Begründung der Bestform-Jury heißt es: „Dieses Bildungskonzept ist eine neue Herangehensweise, Kindern mit viel Interaktion auf spielerische Weise Inhalte zu vermitteln.“
Auch das Unternehmen Vireo.de – recable.it aus Merseburg, zu dessen Team der Industriedesign-Absolvent Konrad Henrici gehört, wurde mit einem zweiten Platz geehrt. Die Jury war überzeugt von den nachhaltigen und unter fairen Bedingungen hergestellten USB-Kabeln, die lange haltbar sind und sowohl repariert als auch recycelt werden können. Konrad Henrici sagte: „Es ist an der Zeit, neue nachhaltige Standards für technische Produkte zu etablieren, die weder gesundheits- noch umweltschädlich sind.“ Auch die Bestform-Juroren urteilten ähnlich: „Mit recable wird die globale Wertschöpfungskette neu gedacht. Die Möglichkeit, Produkte reparieren zu können, wird immer wichtiger und beginnt bei den kleinsten Dingen.“
Als Vision des Jahres wurde das Projekt madeLocal – Chitosan – Potentiale für regionale Strukturen von Max Greiner ausgezeichnet. Der Industriedesign-Student der BURG regt an, Chitosan aus einer Insektenfarm zu beziehen und als regional gewonnenen Bio-Kunststoff zu nutzen. Sein Ziel ist, damit diverse Projekte ins Leben zu rufen und lokale Akteur*innen zu vernetzen. Als eine von vielen Möglichkeiten hat Max Greiner die Kooperation eines Brillen-Leasings durchgespielt: Brillengestelle aus Chitosan bleiben dabei in einem Bio-Kunststoff-Kreislauf erhalten. Sie können schnell recycelt und in neue Formen gebracht werden. Die Jury zeigte sich begeistert: „Der Kreislauf ist faszinierend. Bei Brillengestellen, einem Einsatzgebiet, wo man es nicht vermutet, kann ein sehr nachhaltiges Material eingesetzt werden. Entscheidend waren auch die lokale Bindung und die Skalierbarkeit auf viele Bereiche.“
Bestform-Award
Mit dem Bestform-Award fördert das Land Sachsen-Anhalt kreative Projekte sowie Partnerschaften zwischen Kreativen und Unternehmen anderer Wirtschaftszweige, die einen gesellschaftlichen Mehrwert haben und den Wirtschaftsstandort Sachsen-Anhalt stärken. Der Wettbewerb soll auf die Leistungen und das Potenzial der Kreativwirtschaft aufmerksam machen. Eingereicht werden können Produkte und Dienstleistungen, die nicht älter als zwei Jahre sind, sowie neue Ideen und Konzepte.
Auch im Mittelpunkt der fünften Runde des Bestform-Wettbewerbs standen Netzwerke, die zeigen, wie alle Branchen von der hiesigen Kultur-und Kreativwirtschaft profitieren können.