Die Trocken-Toilette möchte die Selbstverständlichkeit des Zugangs zu sanitären Anlagen bewusstmachen
– Marvin Alexander Robert –
–
Ausstellung
ZUKÜNFTE – Material und Design von Morgen
Keine Zustimmung für Vimeo gegeben. Das eingebettete Video wird deshalb nicht angezeigt.
Das Material wurde an einem stillgelegten Steinbruch gesammelt, welcher als eine Kletterstätte umgenutzt wird. Es ist erkennbar, dass sich die Natur nach den menschlichen Eingriffen erholt und sich den Ort wieder „zurückholt“. In unmittelbarer Nähe befindet sich der noch aktive Steinbruch. Zu Beginn der Arbeit wurde sich zunächst mit diesem Ort und der Infrastruktur beschäftigt. Dabei treffen verschiedene Interessen aufeinander. Zum einen der Bedarf an neuen Rohstoffen, zum anderen das Erleben in und mit der Natur.
Während der Beobachtung der anreisenden Menschen, stellte sich die Frage der sanitären Infrastruktur. Wie ist es möglich den Sportler:innen in dieser naturbelassenen Umgebung einen Ort für ihre Notdurft zu ermöglichen? Wie ist eine nachhaltige Nutzung ohne fließendes Wasser am nachhaltigsten?
In diesem Zuge wurde sich auch mit dem globalen Zugang zu sanitären Anlagen beschäftigt. Rund 2,5 Milliarden Menschen haben keinen Ort, an den sie sich zurückziehen können und müssen ihre Notdurft oft im Freien verrichten. Das ist entwürdigend und kann zu verschiedenen tödlichen Krankheiten führen. (vgl. unicef 2014) Wie ist es möglich dieses Grundbedürfnis weltweit in würdevoller Umgebung und unter hygienischen Bedingungen zu ermöglichen?
Das vorliegende Projekt möchte primär auf unsere Selbstverständlichkeit zum Zugang zu sanitären Anlagen aufmerksam machen und ein Bewusstsein für die Bedeutung eines unzureichenden Zugangs schaffen.
Im Hinblick auf die Bedeutsamkeit einer würdevollen Umgebung, bedarf dieses Projekt allerdings noch einer weiteren Auseinandersetzung mit der räumlichen Umgebung. Das Objekt an sich ermöglicht zwar die nachhaltige Trennung der Abfälle und eine Geruchsminderung. Jedoch wird die Wahrung der Intimsphäre unzureichend berücksichtigt. Dies sollte in einem weiteren Schritt erarbeitet werden. Ebenfalls besteht die Idee einer Art Event zur Verstärkung dieser Auseinandersetzung und des Bewusstseins. Die Teilnehmenden sollen sowohl aufklärende Informationen, als auch die Möglichkeit bekommen eine Trenn-Toilette selbst herstellen zu können. Auf diese Weise kann ebenso ein Bezug auf die Umgebung und die vorhandenen Ressourcen und Böden gegeben werden.
Die Trocken-Toilette möchte ein Bewusstsein für die Selbstverständlichkeit des Zugangs zu sanitären Anlagen schaffen. „Rund 2,5 Milliarden Menschen haben keinen Ort, an den sie sich zurückziehen können und müssen ihre Notdurft oft im Freien verrichten. Das ist entwürdigend und macht die Menschen krank.“ (unicef 2014) Die Trennung von Fest- und Flüssigstoffen ermöglicht insbesondere ohne fließendes Wasser einen nachhaltigen und ressourcenschonenden Umgang. Die Materialien für das Objekt wurden an einem Ort gesammelt, welcher zum Klettersport aktiv genutzt wird. Eine Idee ist die Auseinandersetzung mit den naturverbundenen Sportler:innen in einer Art Event auf dem die Teilnehmenden sowohl aufklärende Informationen, als auch die Möglichkeit bekommen, eine Trenn-Toilette selbst herstellen zu können.
