Mittwoch, 23. 10. 2019 / 19:00 Uhr / Hermesgebäude, 4. Etage / im Rahmen der Küchengespräche der Klasse Robert Klümpen

»Kunstlehrer müssen Künstler sein«, proklamiert Carl-Peter Buschkühle in seinem Konzept künstlerischer Bildung. »Das kann man auch sehr anders sehen«, meint ausgerechnet Heiner Binding, freier Künstler und Kunstlehrer an einem Kölner Gymnasium. Aus seiner langjährigen intensiven künstlerischen Praxis und seiner Unterrichtstätigkeit entwickelt er vermittels seiner professionellen Verortung in beiden Feldern einen ganz eigenen Blick auf diese hybride Identität, auf das Spannungsverhältnis zwischen den beiden Polen Kunst und Schule. Ein Abend über Selbstentwürfe, Synergien und Reibungsflächen, an dem durch Bildbeispiele auch Einblick gegeben wird in die künstlerische und kunstpädagogische Praxis von Heiner Binding.

Heiner Binding studierte Malerei an der Kunstakademie in Karlsruhe bei den Professoren Albrecht von Hancke, Georg Baselitz und Per Kirkeby. Sein Beifach war Kunstwissenschaft. Nach dem Studium: Atelier in Köln, mehrere Stipendien und einige Jahre später das Referendariat für das Lehramt an Gymnasien (Sek.1 u. 2). Es folgten Lehraufträge an der Fachhochschule und an der Universität zu Köln (Künstlerische Grundlagen, Freihandzeichnen, Malerei) und danach die Unterrichtstätigkeit am Gymnasium, zumeist mit halbem Deputat. Parallel dazu zahlreiche Einzelausstellungen und Teilnahme an Gruppenausstellungen im In- und Ausland, u. a. in Köln, Münster, Berlin, Tokio, Gent, Leeds, Appenzell. Seine Arbeiten befinden sich in vielen privaten und öffentlichen Sammlungen, u. a. im Museum Kolumba, Köln, Museum Ludwig, Köln und in der Mezzanin Stiftung für Kunst, Liechtenstein. 2016 erschien sein umfangreicher kunstwissenschaftlicher Text »Deutungswege in der Kunst«, der auf einen Vortrag an der KHM (Kunsthochschule für Medien in Köln) im Kontext eines Symposiums des Instituts für Psychoanalyse und Psychotherapie im Rheinland zurückgeht.