Am Dienstag, 28. Januar 2020, 18 Uhr stellt Lutz Fritsch die Bibliothek im Eis vor: Seminarraum, Burg Bibliothek, Neuwerk 7.

Antarktis, 70°40´S, 08°16´W

Seit 2005 ist die „Bibliothek im Eis“ von Lutz Fritsch ein Ort der Kultur am Ende der Welt: ein Gegenpol zur naturwissenschaftlich funktional ausgerichteten deutschen Forschungsstation Neumayer auf dem antarktischen Kontinent. Ein Gebäude auf dem Eis, abseits der Station, ein Rückzugsort, ein Raum der Kontemplation, der Ruhe zum Nachdenken über das Sein in der Antarktis, über Natur und Zivilisation und über den Umgang mit Raum und Umwelt. Das Kunstwerk ist aber nicht einfach nur ein Raum auf dem Eis, sondern es ist eine real benutzbare Bibliothek mit mehr als 500 Büchern, die im Sinne der Fortführung des Dialogs von Kunst und Wissenschaft gestiftet sind. Im maßstabslosen Naturraum der Antarktis bezieht die „Bibliothek im Eis“ Position.

Lutz Fritsch ist ein deutscher Zeichner, Bildhauer, Fotograf und Polarreisender. 1994 nahm Fritsch zusammen mit Wissenschaftlern an einer Expedition in die Antarktis teil.
Ihn faszinierte die Ästhetik von der dem Eis innewohnenden Kräfte sowie der Kontrast zwischen der Geschwindigkeit der Zivilisation und der Langsamkeit und die scheinbare Raum-Zeitlosigkeit dieses Ortes am Ende der Welt. In diesem Spannungsfeld und aus vielen Gesprächen des Künstlers mit den Naturwissenschaftlern über Sehen und Empfinden, über Erfahren und Messen, über Phänomene und Datenreihen entwickelte sich ein spannender Dialog zwischen Kunst und Wissenschaft, den er durch diese Arbeit fortsetzt.

Die Veranstaltung findet am Dienstag, 28. Januar um 18 Uhr im Seminarraum der Burg Bibliothek, Neuwerk 7 statt. Gäste sind willkommen. Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung nicht erforderlich.