21.03.2023

Partikelschäumen von EPS (expandiertes Polystyrol) ist ein weit verbreiteter Prozess in der Industrie und wird zur Herstellung von leichten und robusten Produkten wie Verpackungen, Isolierungen und anderen Anwendungen eingesetzt.

In der Einführung zum Partikelschäumen im Dampfkochtopf haben wir uns zuerst die Formteilherstellung und den Ablauf im industriellem Prozess am Beispiel von EPS verbildlicht:

Zur Vorbereitung wird das mit einem Treibmittel angereicherte EPS-Granulat bei über 90 Grad Celsius erhitzt, wobei die Kügelchen um 30-50 % expandieren. Nach der Trocknung wird es über ein Schlauchsystem in die verschiedenen Formen geleitet und über kleine Füllinjektoren in die geschlossenen Formen gelenkt.

Der Formprozess beginnt damit, dass das Polystyrol-Granulat in eine Form gefüllt wird, die als Negativ der gewünschten Form des Endprodukts entspricht. Anschließend wird durch kleine Öffnungen Dampf in die Form injiziert, wodurch die Perlen aufgeschäumt werden und sich miteinander verbinden, um eine geschlossenzellige Struktur zu bilden. Nachdem die Dampfzufuhr gestoppt wurde, kann das Material abkühlen und aushärten.

Um schon erste Versuche mit eigens hergestellten Formen zu machen, ist das Partikelschäumen im Dampfkochtopf eine gute Option. Prototypen können in Formen aus Sperrholz, Aluminiumgewebe oder PUR-Kunststoffplatten im Kochtopf geschäumt werden.

Dabei ist es wichtig, die eingestellten Parameter zu berücksichtigen und sorgfältig einzustellen. Neben der Materialauswahl des Formteils und des Werkzeugs sind der Druck, die Temperatur, die Dauer, die Wandstärke und die Eigenschaften der Partikel entscheidend für eine Reproduzierbarkeit im eigenen Studio.

Für das Projekt wurde extra ein übergroßer Dampfkochtopf angeschafft, der zudem einen Druck von 4 bar schafft – in der Hoffnung so auch EPP schäumen zu können.