Textildesign 3. und 4.Studienjahr + Master - WiSe 2014/15, Prof. Bettina Göttke-Krogmann
Die Farbe ist die Taste. Das Auge ist der Hammer. Die Seele ist das Klavier mit vielen Saiten. Der Künstler ist die Hand, die durch diese oder jene Taste zweckmäßig die menschliche Seele in Vibration bringt.“ Wassily Kandinsky Musik und Farbe. Ein Zusammenspiel, welches schon Aristoteles beschäftigt hat, welches im alten China zu finden ist und welches Wassili Kandinsky und Arnold Schönberg zusammen geführt hat, soll in den Stoffen auf ganz eigene Weise zusammen finden. Auch wenn die frühen Theorien es vermuten lassen: physikalisch ist es nicht vereinbar, denn die Wellenfrequenzen sind weit auseinander, sie sind nicht kompatibel.
Praktisch soll z.B. ein Musikstück oder ein Kompositionsprinzip zunächst in eine Farbwelt umgesetzt werden. Töne, Harmonien, Takte, Instrumente können nach einem eigenen System in Farben übersetztwerden. Diese Farbkarte dient als Grundlage für die Stoffentwicklungen für die gesamte Kollektion. Von Emotionen und Assoziationen geleitet wird die Materialsprache entwickelt - z.B. wird eine klare, kristallene Musik zu glatter Seide, Adagio wird wollig warm, ungewöhnliche Klangverbindungen werden zu ungewöhnlichen Materialkombinationen. Aus dem jeweiligen Musikrhythmus lassen sich die abstrakten Muster generieren - Ornamente, Raster, Einzelmotive, Verläufe, Streifen.