Ausstellung Klasse Schmuck von Prof. Hans Stofer
Die Ausstellung White Rabbit ist eine Reise durch die Welt der Studienrichtung Schmuck an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle. Das Konzept der vom 6. April bis 7. Mai 2023 gezeigten Präsentation basiert frei interpretierend auf der Fantasiewelt von Lewis Carrolls Roman Alice in Wonderland. Die Inszenierung dieser Reise zeigt sich in einer besonderen Ausstellungsarchitektur, die sich auf das Entdecken und Wahrnehmen von überraschenden Konstellationen fokussiert: von Groß und Klein, von Schmuck und Kontext, von Schmuck und Raum – und auf das Erlebnis.
Wie Alice findet sich die Studienrichtung Schmuck in einer Welt wieder, die von Fantasie, psychischen Erfahrungen und veränderbaren Realitäten bestimmt ist. Dies spiegelt sich in der Art und Weise, wie die Studierenden und Absolvent*innen arbeiten und Schmuck verstehen. Anhand der künstlerischen Formate sowie der vielseitigen Palette an Materialien, die benutzt wird, wagen es die Ausstellenden, die Idee von Schmuck zu hinterfragen und neu zu definieren.
Schmuck als Objekt und als Kunstwerk wird in der Präsentation zum Barometer von verschiedenen Themen. In diesem Sinne wird Schmuck als Manifest einer Idee und als Prozess verstanden, verpackt in tragbaren Kunstwerken. White Rabbit ist zugleich der Versuch, mit Hilfe von Fantasie und Spiel in eine Welt einzutauchen, in der Konventionen neu definiert werden. Zum Abschied von Prof. Hans Stofer sind in der Ausstellung Arbeiten zu sehen, die zwischen 2017 und 2023 in der von ihm geleiteten Studienrichtung entstanden sind.
So übersetzt Katharina Briksi mit ihrer Arbeit Schneeball die Geste des Schneeball-Formens spielerisch in Arbeiten mit Ton. Die dabei entstandenen Keramik-Gefäße können Kindheitserinnerungen konservieren und sind als natürliche Souvenirs des letzten Winters tragbar.
Die Meisterschülerin Ildikó Dánfalvi hat einen von der Natur und ihrer Fantasie inspirierten „Schmuck-Garten“ entstehen lassen. Große textile Halsschmuckstücke und Broschen sind entstanden, die den*die Träger*in als Schöpfer*in des Gartens ins Zentrum stellt. Der Garten ist in der Kunst oft eine Allegorie für das Paradies, die Wohnung der Seelen. Er steht als Symbol für die Lebensentfaltung.
Hingegen widmet sich die Meisterschülerin Makiko Mitsunari in ihrem Werk fiktiven Fabelwesen. In ihrer Arbeit Seirei (Berggeist) wendet sie Schmuck als Mittel an, um den Dialog mit der Natur zu vertiefen und Geschichten über natürliche Geheimnisse und Wunder entstehen zu lassen.
Paula Repp Alvarez thematisiert mit ihrer aus Pferdehaar, Stahldraht und Klappmesser bestehenden Arbeit Messerkette das Ausbrechen aus überspannten Bögen durch Zerschneiden. Auch Geigenbögen sind mit Pferdehaar bespannt, die an die Kindheit erinnern. Um neue Wege gehen zu können, dient die Messerkette als unterstützendes Element.
Mit den von Samuel Maßmann/SOMA angefertigten textilen Objekten wird der Versuch unternommen, die dünne Membran des Materials zwischen objektiver und subjektiver Realität in einen durchlässigen Zustand zu versetzen. Dabei geht es dem Künstler darum, die emotionale Verfasstheit einer Person greifbar zu machen.
Das aus Kunststoff geformte Objekt ein Fass (das menschliche Maß) von Daniela Trabold nimmt die Prämisse zum Anlass, dass das Maß aller Dinge der Mensch ist. Auch das Fass hat menschliche Maße. Was nicht ins Fass passt, läuft über. Für die Künstlerin ist das Fass Rüstung und Resonanzkörper zugleich, die auf innen und außen, Schein und Sein, Lärm und Stille verweisen.
Zur Ausstellungseröffnung am Mittwoch, 5. April, ab 18 Uhr, sprechen Prof. Bettina Erzgräber (Rektorin der BURG), Prof. Hans Stofer (Studienrichtung Schmuck) und Merlin Klein (Künstlerischer Mitarbeiter, Studienrichtung Schmuck). Im Anschluss spielen Balcony Dc, danach legen die Studierenden auf.
Ausstellende
Studierende: Paula Repp Alvarez, Katharina Briksi, Zsuzsi Csapi, Leonie Damm, Laura Hanisch, Radha Diaz Hublitz, Ellinor Janderski, Samuel Kok, Samuel Maßmann/SOMA, Idris Papperitz, My Sophie Peth, Anne Pruy, Christin Radischat, Diane Röckel, Gabriel Stichling, Daniela Trabold, Gesa Wagner, Yuan Yang
Alumni: Marcus Biesecke, Leona Blum, Ildikó Dánfalvi (Meisterschülerin), Marie Louise Gnauck, Paul Iby in Zusammenarbeit mit Johanna Winkelhofer, Sunhi Jäger (Meisterschülerin), Yonghak Jo, Maria Kiialainen, Jakob Klug, Yumiko Matsunaga, Makiko Mitsunari (Meisterschülerin), Marie Luise Möller, Sarah Schuschkleb (Meisterschülerin), Eva Ulm (Meisterschülerin)
White Rabbit
Ausstellungsdauer: 6. April bis 7. Mai 2023
Eröffnung: Mittwoch, 5. April 2023, 18 Uhr
Presserundgang: Mittwoch, 5. April 2023, 11 Uhr.
Öffnungszeiten: Montag bis Sonntag, 14 bis 19 Uhr
Ort: Burg Galerie im Volkspark, Schleifweg 8a, 06114 Halle (Saale)
Eintritt: Der Eintritt ist kostenfrei.
Kuratiert von: Prof. Hans Stofer (Vertr.-Professor für Plastik/Schmuck), Merlin Klein (Künstlerischer Mitarbeiter, Studienrichtung Schmuck)
Ausstellungsdesign, Umsetzung und Aufbau: Jakob Klug (Werkstattleiter Schmuck) Lotta Focke (Mitarbeiterin im Werkstatt- und Handwerksdienst)
Aufbau und Ausstellende: Studierende und Alumni der Studienrichtung Schmuck
Weitere Informationen: www.burg-halle.de/galerie
Social Media: Die BURG kommuniziert die Ausstellung in den sozialen Medien mit den Hashtags #BurgHalle und #WhiteRabbit
Die Ausstellung wird von einem umfangreichen Rahmenprogramm begleitet.
Begleitprogramm
Mittwoch, 12. April 2023, 17 Uhr
Unglaubliches Unplugged: Zaubershow mit Rene Chevalier
Im Rahmen der Ausstellung White Rabbit wird der berühmte Zauberer Rene Chevalier zu Besuch in der Burg Galerie sein und Zuschauer*innen seine exklusive Zauberkunst präsentieren. Um eine vorherige Anmeldung bis Montag, 10. April 2023, unter , wird gebeten. Die Teilnahme ist auf maximal 35 Personen beschränkt. Der Eintritt ist kostenfrei.
Dienstag, 25. April 2023, 16 Uhr
White Rabbit: Die stark behaarten Pfoten verringern das Einsinken in den Schnee
Eine Alpenschneehasen-Kolonie siedelt sich in den Räumlichkeiten des Volksparks an. Ab
16 Uhr sind die Besucher*innen eingeladen, einen Blick auf die seltenen und scheuen Tiere zu werfen. Über den Abend werden sich die Hasen verflüchtigen. Feuchte Pfotenabdrücke bleiben zurück und erinnern an ihre Anwesenheit. Geplant und durchgeführt wird die Veranstaltung von der Studierenden Katharina Briksi.
Donnerstag, 27. April 2023, 17 Uhr
Sign ‘O’ The Times Never Know oder: Was ist und was macht psychedelische Musik? – Vortrag von Autor JustIn Monday
Der freie Autor aus Hamburg, JustIn Monday, wird sich in seinem Vortrag mit der Frage auseinandersetzen, was psychedelische Musik ist und was diese bewirkt. Die Antworten gehen dabei in zwei sehr unterschiedliche Richtungen. Die eine interpretiert die Frage als eine nach den musikalischen Stilmitteln und versucht so, Psychedelic als eigenes Genre neben Beat, Soul, Punk etc. zu etablieren, das insbesondere für eine kurze Phase der Gegenkultur der 60er Jahre von Bedeutung war. Die zweite Antwort interpretiert die Frage als eine nach der Wirkungsweise und bleibt dabei recht nah an den anfänglichen Selbstbeschreibungen, in denen die Wirkung der Musik über die mit ihr assoziierten Drogen als bewusstseins-erweiternd kategorisiert wurden. Dass die beiden Antworten allerdings nicht so recht zusammenpassen und für sich alleine unplausibel sind, dessen geht der Autor auf den Grund. Weiter wird es einige Spekulationen zu den gesellschaftlichen Entwicklungen geben, die einen solchen Umgang mit Musik attraktiv gemacht haben.
Damit die Musikbeispiele während des Vortrags kurz gehalten werden können, gibt es eine Playlist, die vorab gehört werden kann. Den QR-Code dazu gibt es im Ausstellungsflyer.
Samstag, 6. Mai 2023, 14 bis 24 Uhr
Museumsnacht Halle & Leipzig, 20–20:45 Uhr / 22–22:45 Uhr
White Rabbit Chatter
Prof. Hans Stofer wird die Besucher*innen in das Wunderland der Ausstellung einführen und über die Geheimnisse und Überraschungen bei der Entstehung von Schmuck sprechen. Er und die ausstellenden Studierenden freuen sich auf Fragen. Mit Einladung zum Tee wie bei Alice.
Führungen durch die Ausstellung
Jeden Sonntag um 15 Uhr führen Studierende der kunstpädagogischen Studiengänge durch die Ausstellung. Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung nicht erforderlich.