Grenzen werden gezogen, gesetzt und verschoben. Wir können begrenzen, eingrenzen und ausgrenzen. Grenzen schützen, beengen und trennen. Grenzen werden passiert, überwunden und eingerissen.
Jüngst sind es digitale Formate, die neue Grenzen schaffen und alte auflösen. Digitale Welten überlagern die physische Umgebung, neue Erfahrungsräume entstehen, Fiktion und Realität verschwimmen – alles möglich dank unserer 5-Inch-Zauberbrille.
Das Semesterprojekt setzt sich eine klare Grenze: Wir gestalten theatrale Momente für den Screen des Smartphones*. Verborgenes soll sichtbar, Vergangenes lebendig und Unmögliches erfahrbar werden. Wir spielen mit Maßstäben, Konventionen, Beschränkungen und machen Grenzen erfahrbar. Das Smartphone wird zur Bühne – und macht die Welt zur Bühne.
Das Projekt entsteht in Kooperation mit der Oper Halle und nimmt sich Kompositionen von Sarah Nemtsov und szenografische Skizzen für ein virtuelles Theater von Sebastian Hannak als Ausgangspunkt, die von beiden Künstler*innen für das Projekt entwickelt werden. Die Ergebnisse sollen im Rahmen eines Abschlusswochenendes der Oper Halle vom 8.﹘11. Juli öffentlich präsentiert werden.
*es ist keine Zugangsvoraussetzung ein eigenes Smartphone zu besitzen
Malte Westphalen studierte in Schneeberg, Prag und Halle. Er war wissenschaftlicher Mitarbeiter in den Studiengängen Industrial Design und Designtheorie an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle. Seit 2014 arbeitet er als selbständiger Designer.
Tom Hanke studierte Produktdesign an der Bauhaus-Universität Weimar. Seit 2010 arbeitet er als selbstständiger Designer in Halle(Saale) und lehrte zwischen 2011 und 2017 als künstlerischer Mitarbeiter am Studiengang MM|VR-Design.
Seit 2018 entwickeln sie gemeinsam digitale Produkte für Kultur- und Forschungseinrichtungen.
*Sebastian Hannak
Sebastian Hannak ist Bühnenbildnern. Er hat an zahlreichen Theatern im In- und Ausland gearbeitet. Für seine Raumbühne »Heterotopia« im Opernhaus von Halle erhielt er 2017 den Theaterpreis »Der Faust«.
*Sarah Nemtsov
Sarah Nemtsov ist Komponistin. Sie erhielt zahlreiche Preise und Stipendien, darunter 2013 den Busoni-Kompositionspreis der Akademie der Künste Berlin, 2012 den Deutschen Musikautorenpreis der GEMA und gewann 2016 den internationalen RicordiLAB Kompositionswettbewerb.