Erkenntnis kann plötzlich über uns hereinbrechen oder langsam
fließen, sich verzweigen und in etwas Neues münden. Sie kann das
Fass zum Überlaufen bringen oder ein Tropfen auf dem heißen Stein
sein. Genauso vielfältig sind die Formate, in denen Wissen entsteht
oder weitergegeben wird. Im Projekt entwickeln wir Situationen,
Erlebnisse und Ereignisse des Lernens.
Ausgangspunkt ist die Brunnenkultur in Halle (Saale), die durch
die Erschließung der örtlichen Solequellen im Mittelalter eng mit
der Entwicklung der Stadt verbunden ist. Obwohl die Brunnen ihre
wirtschaftliche Bedeutung längst verloren haben, gibt es in Halle
heute noch besonders viele Brunnen und Wasserspiele, die wir in
diesem Semester als Ausgangspunkt zum Fragen, Recherchieren,
Diskutieren und Entwerfen nutzen.
 
Als erstes erkunden wir die Brunnen der Stadt und entwickeln
verschiedene Blickwinkel auf unser Thema. Wir betrachten den
Brunnen als Motiv in Kunst und Literatur, als Kulturprodukt,
das die Zeit seiner Entstehung greifbar macht, als Mittel der
Klimafolgenanpassung, als Veranschaulichung hydraulischer
Vorgänge, als öffentlichen Treffpunkt – oder ganz anders.
Ausgehend von konkreten Brunnen in Halle sammeln wir Wissen
und machen Wissenslücken aus.
 

Daraus entwickeln wir Vermittlungsformate und fügen sie zu einem
interaktiven Rundgang zusammen. 

Zum Ende des Semesters laden wir so auch andere dazu ein, Halles
Brunnen und das, was sie uns erzählen können, erstmals oder neu
wahrzunehmen.