Glas – ein alltägliches, aber phänomenales Material. Es ist ein amorpher Feststoffe bestehend aus den wenigen wichtigen Grundstoffen Sand (SiO2), Natriumoxid (Na2O) und Kalk (CaO). Durch das Schmelzen und Vermengen der Rohstoffe entsteht flüssiges Glas. Während des Abkühlens wird der Werkstoff immer viskoser, bis er die Eigenschaften eines Festkörpers annimmt. Glas wird aufgrund seiner Besonderheit von manchen sogar nicht als Material, sondern als 4. Aggregatzustand bezeichnet.
Mit purer Faszination für diesen besonderen Werkstoff starten wir in das Entwurfsprojekt «Glass Connection», in dem es darum gehen soll, auf ganz unterschiedliche Weise Verbindung zum Glas, seinen Rohstoffen und seiner Verarbeitung herzustellen.
Wir gehen nicht mit fertigen Konzepten, Entwürfen und klaren Vorstellungen in die Werkstatt, sondern starten aus dem Machen heraus. Wir begeben uns zusammen auf Spurensuche, um uns dem Glas vielfältig zu nähern und fahren dafür nach Frauenau zu Glassworks, einer Einrichtung des Bildwerks Frauenau, die etliche Glaswerkstätten unter einem Dach vereint.
Glasmachen, also das Einblasen von Glas, wird hier genauso erprobt und kennengelernt wie das Glasverschmelzen (Glass Fusing), der Glasguss (Glass Casting) und die Veredelung durch Schleifen. Hierbei stehen uns Glasmachende zur Seite, die ihr Handwerk verstehen und euch helfen, direkte Verbindung zu diesem wundersamen Material herzustellen.
Der Begriff der Verbindung, der «Glass Connection», lädt in diesem Projekt zu vielfältiger Interpretation ein: den Werkstoff beobachten, Kreisläufe kartografieren und einordnen, Handwerkstechniken untersuchen, mit Handwerker*innen in Kontakt treten, über die Schulter schauen und Patenschaften eingehen.
Ziel ist es, den Methodenkoffer weit aufzumachen und neue Verbindungen zum Glas zu knüpft, die in Revitalisierung und Neuinterpretation von Handwerk, Techniken und Kreisläufen Ausdruck finden.
Semesterwoche 0: Kick-Off ins Projekt in Halle mit Tagesausflügen
Semesterwoche 3: Intensivwoche (4Tage) bei Glassworks in Bayern, Glaswerkstätten des Bildwerks Frauenau.
Termine:
Einführungskurse für alle im PKG neue Teilnehmenden sind Voraussetzung für die Teilnahme:
Werkstatteinführung – Grundlagen Modell- und Formenbau
Montag 10. - Freitag 14. März 2025
Ort: Gipswerkstatt Saalewürfel, Mona Brembach
Werkstatteinführung – Grundlagen Gießen, Garnieren & Glasieren
Montag 17. März – Freitag 21.März 2025
Ort: Porzellanwerkstatt Saalewürfel, Katja Benroth
(dieser Kurs ist nicht zwingend aber stark zu empfehlen)
Workshop 1 - Glasformenbau & Tagesexkursion nach Berlin
24.–28.März (SW0)
(Teilnahme aller Teilnehmenden selbstverständlich und Voraussetzung für Projektteilnahme)
Workshop 2 - Glassworks in Frauenau
14.–17.April (SW3 - Intensivwoche)
Anreise Sonntag 13.April, Abreise Donnerstag 17.April nach 17.00 Uhr oder 18.April morgens
(Teilnahme aller Teilnehmenden selbstverständlich und Voraussetzung für Projektteilnahme)
Wichtig:
Die Teilnahme am 4-tägigen Workshop bei Glassworks schlägt mit einer anteiligen Kostenbeteiligung von 230 Euro zu Buche, welche Unterbringung, Material und Werkstattnutzung beinhaltet. Anreise und Verpflegung kommen hinzu.
Im Fach „Komplexes Gestalten“ arbeiten BA- und MA-Studierende an denselben Aufgabenstellungen mit den folgenden Lern- und Qualifikationszielen:
Bachelor:
Verständnis von Design als Instrument zur Lösung von komplexen Problemstellungen in der Interaktion zwischen Nutzenden und ihrer Umwelt, zwischen Nutzenden und Objekten und Systemen sowie deren Kontexten. Repertoirebildung zur professionellen Anwendung von Entwurfsmethoden, Simulations- und Präsentationsformen; Erkennen und Einbeziehen von interdisziplinären und interkulturellen Bezügen in den Entwurfsprozess; Erfahrung in der Gestaltung und Anwendung entwurfsbegleitender Kommunikation; Sensibilisierung für ein sozial gerechtes und ökologisch nachhaltiges Wirtschaften und Produzieren, für ressourcenschonende Technologien und Materialien sowie einen verantwortungsvollen und inklusiven Umgang mit Digitalisierung.
Master:
Aufbauend auf einer grundlegenden Entwurfskompetenz für die Bearbeitung unterschiedlichster Gestaltungsaufgaben sollen die Masterstudierenden Designprozesse als inhärente Forschungsvorgänge begreifen, in denen ausgehend von relevanten Fragestellungen Beobachtungs- und Entwurfsmethoden selbständig weiterentwickelt und in geeigneten Versuchsanordnungen angewendet werden. Die Kompetenzen in der Entwurfspraxis werden erweitert durch Kompetenzen im Design Research. Trainiert wird hier insbesondere, Gestaltungsaufgaben in einem erweiterten Kontext zu interpretieren, Ursachen und Wirkungen unter verschiedenen Blickwinkeln in breiter Vernetzung mit gesellschaftlichen, kulturellen und technologischen Entwicklungen und Bedingungen zu erfassen, um komplexe und originäre Gestaltungs- oder Problemlösungsstrategien zu entwickeln. In Verbindung hiermit steht die Entwicklung von Planungs-, Koordinations- und Teamführungskompetenz, zur Untersetzung der besonderen Vermittlerrolle, die Designerinnen und Designer bei der Durchführung von komplexen Gestaltungsvorhaben einnehmen.