Erster Termin: Dienstag 12. April um 13.00 Uhr im Alten Seminarraum, Campus Kunst

Performance

Repräsentationen des digitalen Selbst im Raum

Hauptstudiumskolloquium Sommersemester 2016

Performance- und Videokunst wirken auf vielfältige Weise miteinander verschränkt. Der Einsatz von Videokunst als Medium in Performances ermöglicht es, Künstler_innen eine zusätzliche zeitliche und räumliche Dimension zu integrieren. Es kommt zu einer Verschachtelung von Ebenen und zur Erweiterung des Aktionsraumes. Performative Praktiken finden sich nicht selten repräsentiert in Medieninstallationen in Form von Dokumentationen der Aufführungen oder einer Interaktion zwischen den Medien. Dabei steht eine Vorstellung im Raum von der Differenz zwischen der Virtualität der Medien und einer realen Präsenz des Körpers. Sie kehrt sich um in der Gegenüberstellung der skulpturalen und installativen Präsenz der „Geräte“ mit der schemenhaften Erscheinung der Akteure im medialen Bild. Wiederholbarkeit und Variation, die Einmaligkeit eines Ereignisses oder die Verfügbarkeit über Bilder erweisen sich als strukturelle Motive in diesem Zusammenhang. Kategorien des Körpers, seiner Repräsentation und der kritischen Reflexion über die Bedingungen medialer Simulationen haben sich in der kunstgeschichtlichen Entwicklung verändert und lassen sich anhand individueller künstlerischer Positionen diskutieren. Performance und Medieninstallation erweisen sich nicht zuletzt auf Grund ihrer gemeinsamen zeitlichen Erstreckung als miteinander verbunden.

 

Termine: Dienstags 13-16 Uhr: 12.April, 03.Mai, 24.Mai und 07.Juni

Ort: Seminarraum im Pförtnerhaus, Campus Kunst

Dr. Holger Birkholz (geb. 1968) befasst sich als Kunsthistoriker und Kurator mit der zeitgenössischen Kunst und im Schwerpunkt mit Medienkunst. Er betreut die Ausstellung „Monitoring“ mit Medieninstallationen zum Kasseler Dokumentarfilm- und Videofest seit 2000, war Vorstandsmitglied beim Kasseler Kunstverein und Kurator der Cynetart in Dresden Hellerau. Von 2004 bis 2014 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter für den Bereich Kunstgeschichte an der Hochschule für Bildende Künste Dresden. Seine Promotion erschien 2002 unter dem Titel „Kontext, ein Problem künstlerischer Praxis und kunstwissenschaftlicher Methodenliteratur“. Im Winter 2014 hat er seine Habilitationsschrift zum Thema „Das Eigenleben der Plastik“ an der TU Dresden eingereicht. Texte zur zeitgenössischen Kunst erschienen u.a. in Katalogen des Migros Museum Zürich, des Museum Ludwig Köln oder des 21er Haus Wien, Kunsthistorische Studien in Katalogen der Albertina Wien und Tagungspublikationen.