Die Geschichte der Textilien ist auch eine Geschichte der Menschheit und seiner Kulturen. Auch wenn wenig Artefakte aus der ganz frühen Zeit erhalten sind erzählen schon die wenigen Moorfunde, Grabbeigaben oder Illustrationen auf Keramik wie später die Gobelins, Aussteuerschränke und Onlineshops viel über die jeweilige Zeit: über den Alltag mit Textilien ebenso wie über die rituellen Bedeutungen und den Ausdruck von Machtstrukturen, über Funktion und Dekoration, über regionale Besonderheiten und weltweite Phänomene.

Die Bedeutung und der Einfluss haben sich über die Jahrhunderte sehr verändert und gerade heute fehlt es in der Gesellschaft an Wertschätzung für Textilien, dem wir durch unsere Gestaltung und durch eine theoretische Auseinandersetzung entgegenwirken.

Über die Erzählung über und von Textilien soll das Seminar ein breites Spektrum unterschiedlicher Impulse durch Stoffe und deren Anwendung vom Mittelalter bis in den digitalen Raum bearbeiten. Durch exemplarische Arbeiten/Geschichten/Anwendungen zum jeweiligen Themenfeld ist es das Ziel unterschiedlich Sichtweisen und kulturelle Aspekte des Textilen zu diskutieren. Im Vordergrund steht der narrative Zugang - der erzählerische Moment, der Blick uns Detail, um den gesamten Zusammenhang zu verstehen

Die Ringveranstaltung geht über vier Semester. Jedes Semester hat einen eigenen Schwerpunkt: Materialien, Technologie, Muster und Kontext, der unterschiedlich ausgestaltet ist. Das Wintersemester ist jeweils kulturwissenschaftlich geprägt, das Sommersemester unter der Leitung von Dr.Anika Reineke kunsthistorisch.