Schwerpunktprojekt Editorial
WiSe 2019/20

Prof. Anna Berkenbusch
Sanna Schiffler

Künstlerische Arbeiten und Positionen sind für Kommunikationsdesigner*innen interessante Inspirationsquellen; es gehört zum Gestalter*innen-Alltag, regelmäßig Ausstellungen, Galerien und internationale Kunstmessen zu besuchen sowie Bücher über künstlerisches Schaffen zu studieren.
Dabei ist die Art und Weise, wie Kunst präsentiert und Inhalte reflektiert werden, von großer Bedeutung. Die Suche nach dem geeigneten Rahmen und Format setzt eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den jeweiligen Künstler*innen bzw. den Verlagen und Kurator*innen voraus.
Die Art der Präsentation und Inszenierung nimmt also großen Einfluss auf das Werk.
Wie können unkonventionelle Ausstellungsformate aussehen? Wie kann Kommunikationsgestaltung darauf reagieren? Wie können künstlerische Positionen interpretiert, begreifbar und durch interessante Kontexte erweitert werden? Wie kann die Zusammenarbeit mit Künstler*innen, Museen und Verlagen aussehen? 

Im Schwerpunkt Editorial beschäftigen sich die Studierenden mit dem Vorstellen, d.h. dem Zeigen und Ausstellen von künstlerischem Arbeiten im weitesten Sinne. Wir befassen uns mit Ausstellungen im realen und virtuellen Raum, Publikationen und experimentellen Ausstellungsformaten. Dazu werden wir uns die Arbeit von verschiedenen Künstler*innen anschauen, und die Biennale in Venedig zum Anlass nehmen, über die Präsentation von Kunst nachzudenken.
Thema wird sein, welche Rolle Kommunikationsdesigner*innen in diesem Beziehungsgeflecht spielen können, wie wir die Wahrnehmung von Kunst beeinflussen und wie durch eine gute Zusammenarbeit mit den Künsten ein gemeinsames Neues entstehen kann.

Dazu wird es neben der Exkursion nach Venedig ein regelmäßiges Gesprächsformat geben, z.B. einen gemeinsamen Frühstückstermin am Mittwoch.
In lockerer Runde werden verschiedene Aspekte des Präsentierens diskutiert, Fragen gestellt und Projektideen besprochen.

Zugesagt hat bereits Carla Streckwall vom Künstlerkollektiv Refrakt, das aktuell AR in der Kunstvermittlung erprobt, und in weiteren transmedialen Projekten Wahrnehmung erweitert und hinterfragt. Carla wird zum Frühstück kommen und mit den Studierenden anschließend einen kurzen Workshop machen.
Außerdem ist Melanie Mues aus London für ein ähnliches Format angefragt, um ihre Arbeit als Art Direktorin für Kunst-Editionen vorzustellen. Sie hat zudem das aktuelle Erscheinungsbild der Biennale in Venedig gestaltet und kann uns sicherlich einiges dazu erzählen.
Weitere Positionen sind angefragt und sollen die Runde erweitern.